Friendship! (DVD)

Wie ich gerade im Archiv nachgeschaut habe ist „Friendship!“ die erste Rezension eines deutschen Filmes in diesem Jahr. Mehr muss man über mein Verhältnis zum deutschen Kino eigentlich nicht wissen. Immerhin ist der Film kein Griff ins Klo gewesen, sondern hat durchaus Spaß gemacht. Tom (Matthias Schweighöfer) und Veit (Friedrich Mücke) sind zwei junge Burschen, die nach dem Ende der DDR in die USA fliegen, um ihre neu gewonnene Reisefreiheit zu genießen. Ohne gefüllte Reisekasse, aber mit selbst gedrehten Super8-Trashfilmen machen sie sich auf nach New York – für ihr eigentliches Ziel San Francisco hat das Geld nicht gereicht.

„Friendship“ entwickelt sich zu einem gut gelaunten Road-Movie-Märchen, in dem die Unbedarftheit (oder Unbekümmertheit) seiner Helden im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu allerlei lustigen Situationen führt. Das Prinzip ist bekannt, nicht erst seit es mit „Borat“ auf die Spitze getriebenen wurde. Die Hauptdarsteller spielen locker auf, das Drehbuch legt den Fokus nicht auf Realismus, sondern auf Humor – eine gute Entscheidung. Und schöne Bilder aus diversen Ecken der USA gibt es natürlich auch. Gegen Ende wird es dann – leider – doch noch mal ernst. Eine Frau gerät zwischen die beiden Jungs (der Klassiker), und das eigentliche Ziel der Reise findet kein Happy-End.

Die Stärken des Films liegen eindeutig im Zusammenspiel der Hauptfiguren, in den Dialogen und dem flotten Tempo. Nicht jeder Witz zündet, ein paar Klischees hätte man weglassen dürfen. Die Story ist ein gutes Gerüst für das muntere Treiben, sollte aber nicht zu genau hinterfragt werden. Das Drehbuch mischt die „Ossis auf Achse“-Thematik mit Untertönen a la „Das Leben der Anderen“, was sicher keinen Innovationspreis verdient (genau so wenig wie die Tagline „Die ersten Ossis in Amerika“…). Für ein paar Lacher ist „Friendship!“ schon gut, darf dann aber getrost auch wieder vergessen werden.

3/5

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