Nicht erst seit „American Beauty“ sind die amerikanischen Suburbs ein beliebter Schauplatz moderner Hollywood-Dramen. Das Fernsehen hat sich mit „Weeds“ und „Desperate Housewives“ damit beschäftigt, im Kino eine ganze Reihe von Filmen, von Indie-Dramen wie „The Chumscrubber“ bis zur Jim-Carrey-Komödie „Fun With Dick and Jane“. Nun geben sich im Regie-Debut von Derrick Borte die „Joneses“ die Ehre, eine echte Vorzeige-Familie, bestehend aus Daddy Steve (David Duchovny), Mama Kate (Demi Moore) und den Teenager-Kids Mick (Ben Hollingsworth) und Jenn (Amber Heard).
Sie ziehen zu Beginn des Films in das schönste Haus eines noblen Vororts. Gleich drei schicke Audis haben sie im Gepäck, eine Inneneinrichtung vom allerfeinsten und High-Tech-Entertainment auf dem Stand von Übermorgen. Die Nachbarn sind schwer beeindruckt von dem ganz offensichtlichen Glück der „Joneses“. Nach kurzer Zeit lässt der Film das Publikum wissen, was es bereits ahnt – da stimmt irgendwas nicht mit der vermeintlichen Idylle. Ich lasse die Details hier mal weg, auch wenn der Trailer sie munter ‚ausplaudert’…
Nach diesem Neustart versucht sich der Film erst einmal als Mischung aus Satire und Komödie, mit ein paar dramatischen Untertönen. Die Konsumlust geht munter weiter, neue Golfschläger, neue Autos, neue Klamotten, neue all-inclusive-Reiseanbieter, die Joneses geben mächtig Gas. Doch es tun sich auch die ersten Risse auf in der falschen Idylle, das Konstrukt beginnt zu bröckeln – nach innen ebenso wie nach außen. Schließlich spitzen sich die Ereignisse soweit zu dass die Fassade endgültig einstürzt. Spätestens hier wird klar, dass der Film den Spagat zwischen Gesellschaftskritik, Komödie und Drama nicht überzeugend hinbekommt.
Die Idee der Story ist nicht schlecht, die hemmungslose Konsumsucht der oberen Mittelklasse bietet genug Angriffsfläche für satirische Kommentare. Doch es fehlt hier an Konsequenz. Die Charaktere entdecken doch noch ihr Herz, lernen recht banale Lektionen des Alltags und stehen am Ende geläutert da. Womit alle anderen Ebenen des Films letztlich ins Leere gelaufen sind und nur der Unterhaltung dienlich waren. Das ergibt einen zwar kurzweiligen, aber angesichts des guten Beginns enttäuschenden Film. An den Schauspielern liegt es jedenfalls nicht, Duchovny und Co. haben sichtlich Spaß an ihren Rollen, können aber am Ende nicht überspielen, dass die Story in zu seichte Gewässer gerät.
3/5