Der Originaltitel des Films sagt eigentlich schon alles – „Hot Tub Time Machine“ ist absoluter Quatsch. Vier Kerle, drei davon langjährige Kumpel, landen in der Vergangenheit, weil ein Whirlpool eine Art Fehlfunktion oder Kurzschluss hat. Sie durchleben Szenen noch einmal, die prägenden Einfluß auf ihr späteres Leben haben – diesmal allerdings als reife Männer. Nur dass alle anderen Bewohner des schrillen 80er-Jahre Festes, auf dem das alles spielt, sie als ihre jungen „Vorgänger“ sehen.
Die Schlüsselszene zeigt die vier vor dem Spiegel – sie blicken als etwa 45-jährige hinein, sehen aber ihr knapp 20-jähriges selbst. Das klingt nicht nur bescheuert, sondern ist es auch. Weil ihnen ein „Mechaniker“ (Chevy Chase) Andeutungen macht, ist es nun die Mission der Buddies (gespielt von John Cusack, Craig Robinson, Rob Gorddry und Clark Duke), die Vergangenheit noch einmal genau so nachzuspielen, wie sie es damals erlebt haben. Prügeleien, das Ende einer Beziehung, Sex mit einem Groupie – alles nochmal von vorn. Nur so glauben die armen Kerle in die Gegenwart zurückkehren zu können.
„Hot Tub Time Machine“ bietet dabei humormäßig – falls man davon sprechen will – eine Mischung aus „The Hangover“ und No-Brainern wie „Dude, where’s my car?!“. Die ‚Story‘ dagegen ist zu großen Teilen bei „Zurück in die Zukunft“ geklaut. Fäkal- und Genitalhumor, Running Gags und derbe Sprüche reihen sich aneinander, nur leider zünden viele Jokes einfach nicht. Ein ordentlicher Strahl Kotze ist nun mal nichts neues, ebenso wenig wie pseudo-bissige Dialoge. Und nerviges Palaver von der Bedeutung wahrer Freundschaft passt auch nicht in das bekloppte Szenario. Lediglich das „Drama“ (oder besser die Farce) um der Arm einer Nebenfigur ist so bisher nicht da gewesen. Mein Lieblingsdialog des Films ging etwa so:
„These guys could be, like, russian secret agents!“
– „Or maybe not at all. There’s also that …“
Klingt nicht komisch? Sorry.
Wie oft ich gedacht habe „DAS können die nicht ERNSTHAFT anbieten!“ weiss ich nicht. Es ist auch egal. „Hot Tub Time Machine“ macht von Beginn an wenig Anstalten seine nicht vorhandenen Ansprüche zu verbergen (mit einem Autoschlüssel im Arsch eines Hundes geht es los). Wer nach 10 Minuten noch nicht die Notbremse gezogen hat kann sich den Streifen auch gleich bis zuende angucken, mit etwa 90 Minuten ist er wenigstens nicht sonderlich lang. Letzten Endes ist der Film der absolut mißratene Versuch, „The Hangover“ mit „Zurück in die Zukunft“ zu vermählen. Doch zumindest in dieser Form ist diese Ehe ganz eindeutig zum Scheitern verurteilt…
1/5
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