Triage (DVD)

Der bosnische Regisseur Danis Tanovic hat sich wenn mich nicht alles täuscht mit „No Man’s Land“ einen Namen gemacht, doch den Film habe ich irgendwie immer verpasst. Sein neuer Film „Triage“ kommt hierzulande ohne Kinostart auf den Markt, wohl weil der Publikums-Appeal des Dramas eher gering sein dürfte. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Scott Anderson, den ich nicht gelesen habe und der nicht mal über amazon.de zu bestellen ist.

Die Handlung spielt in den späten 80ern, als sich die zwei Fotografen Mark (Colin Farrell) und David (Jamie Sives) ins kurdische Krisen- und Kriegsgebiet aufmachen. Nur einer von beiden (Mark, natürlich überlebt der Star des Films) wird nach wenigen Wochen wieder in die Heimat zurückkehren, und es ist das fragliche Schicksal von David, dass das Geschehen dann bestimmt. „Triage“ schreckt vor drastischen Bildern aus dem Krieg nicht zurück, ist aber in erster Linie doch ein persönliches Drama, dass die Charaktere in den Mittelpunkt stellt.

Neben den beiden genannten sind noch Kelly Reilly, Paz Vega und niemand geringeres als Christopher Lee dabei. Das Erzähltempo ist gemächlich, es wird erst mit zunehmender Dauer deutlich, in welche Richtung sich das Geschehen entwickelt. Das ganze ist nicht sonderlich spektakulär, aber durchdacht und sehr gut gespielt. Der kriegerische Konflikt in Kurdistan wird in „Triage“ nahezu unpolitisch behandelt – es geht dem Film weniger um die spezielle Situation als um die generellen Symptome und Probleme von Personen, die in kriegsähnlichen Situationen gewesen sind. Sicher kein Film für die Masse, aber auf jeden Fall einen Blick wert.

4/5

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Ein Kommentar

  1. Wenn Du No Man’s Land mal unter die Finger bekommst: Lohnt sich. Hab ich vor einigen Jahren mal in einem Independent Kino gesehen.

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