Das US-amerikanische Independent-Kino erzählt mit Vorliebe Coming-of-Age-Geschichten. In den letzten Jahren waren mit „Thumbsucker“, „Charlie Bartlett“, „Adventureland“, „The Mysteries of Pittsburgh“ und „Glück in Kleinen Dosen“ eine Menge Filme dabei, von denen die allermeisten mindestens gut gemacht waren. Hier reiht sich nun – etwa im Mittelfeld – auch „It’s Kind of a Funny Story“ ein. Die Story entfaltet sich per Off-Kommentar aus der Sicht von Teenager Craig (Keir Gilchrist), der sich mit Selbstmordgedanken rumschlägt. Kurzerhand weist er sich selber in die geschlossene psychiatrische Anstalt eines Krankenhauses ein.
Wie er dort schnell feststellt geht es den meisten Patienten eher schlechter als ihm selbst. Im Verlaufe seines Aufenthalts lernt er aber auch interessante „Weirdos“ kennen, etwa den so leb- wie rätselhaften Bobby (Paraderolle für Zach Galifianakis) oder die hübsche Noelle (Emma Roberts). Craigs Probleme sind keineswegs außergewöhnlich (unerwiderte Liebe, Zukunftsangst, Stress), der Film findet dafür überzeugende Bilder. Doch ein paar Konflikte muss er erstmal überstehen, bevor er mit neuem Lebensmut in sein altes (oder neues?) Leben zurückzukehren.
Mitfühlend, humorvoll und mit ein paar witzigen Einfällen erzählt das Regie-Duo Anna Boden und Ryan Fleck die Geschichte. Übergroße Momente und Effekthascherei bleiben weitestgehend draußen, von der ungewöhnlchen Exposition abgesehen ist alles plausibel und nachvollziehbar. Von den vielen „Vorgängern“ in seinem Genre kann sich „It’s Kind of a Funny Story“ allerdings nicht so recht absetzen. Oder um es mit dem Empire-Magazin (es ging da aber um einen anderen Film) zu sagen: „People who like this sort of movie will find that this is the sort of movie they like.“ Ich zähle mich da durchaus zu.
3/5
PS: Der Film lief auf dem Film Festival in Toronto, ob und wann er in Deutschland erscheinen wird konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
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