Eigentlich wollte ich mir „The Green Hornet“ im Kino angucken, aber die hohen Preise für die 3D-Vorstellung haben mich abgeschreckt. Zumal ich den Film gar nicht in 3D sehen wollte, sondern lieber ganz normal – was mein Lieblingskino aber nicht im Angebot hatte. Rückblickend war es definitiv eine gute Entscheidung, es ist schwer vorstellbar, dass sich diese unterdurchschnittliche Comic-Verfilmung durch die große Leinwand oder die zusätzliche Dimension zu einem sehenswerten Film gemausert hätte.
Ursprünglich klang das Projekt mal vielversprechend. Da hatte Seth Rogen – bekannt als Schauspieler und Autor – bekannt gegeben, dass er sich berufen fühlt, mal einen Superhelden zu spielen. Dafür nahm der gute Mann gar locker 20 Kilo Gewicht ab, pummeliger Superheld wollte er wohl nicht sein. Und dass mit Michel Gondry („The Science of Sleep“) ein Regisseur dabei sein würde, der innovativ und kunstvoll zu inszenieren vermag. Leider hat diese Kombination bei „The Green Hornet“ nicht zu einem guten Film geführt, sondern zu einer unausgegorenen Mischung aus klassischer Seth-Rogen-Comedy-Show (wie etwa in „Knocked Up“) und eher uninspiriertem Superhelden-Kino (wie etwa bei „Daredevil“ oder dem letzten „Hulk“).
Rogen spielt den verwöhnten, feierfreudigen Millionärssohn Britt Reid. Nach dem abrupten Ableben seines Vater (gespielt von Tom Wilkinson) tut der sich aus einer Laune heraus mit dem jungen Alleskönner Kato (Jay Chou) zusammen. Die beiden nutzen die vielen Gimmicks, die Kato entwickelt hat und machen als „The Green Hornet“ und Sidekick einen auf Superhelden. Parallel lässt Reid die Zeitung, die sein Vater hinterlassen hat, eine Riesengeschichte aus seinen ersten Abenteuern machen – nur weiss dort natürlich keiner, dass er selbst die grüne Hornisse ist…
Ohne einen Bösewicht geht es nicht, und so kommt Christoph Waltz als Gangsterboss Benjamin Chudnofsky ins Spiel. Ihm ist der neue Verbrecher-Jäger ein Dorn im Auge, schon weil er ohne seine Zustimmung für Schlagzeilen sorgt. Waltz weiss allerdings mit seiner Rolle nicht viel anzufangen, weil sie – wie so oft in diesem Genre – zu beliebig und eindimensional angelegt ist. Um das Geschehen sprichwörtlich aufzuhübschen hat Cameron Diaz eine Rolle als schmucke Sekretärin, auf die Reid und Kato gleichermaßen abfahren. Mehr als ein paar scheele Jokes kommen aber auch aus dieser Konstellation nicht heraus.
Nun ist es nicht so, dass das Geschehen nicht auch seine Momente hätte – es gibt durchaus ein paar Lacher, und auch (wenige) gute Actionszenen. Der Fisch stinkt einfach vom Kopfe her. Die Exposition ist dünn und nicht recht ernst zu nehmen, der Verlauf der Story allzu vorhersehbar, die Figuren bleiben blass während der Comedy-Faktor das alles nicht kompensieren kann. Wie auf Autopilot geht alles seinen Gang, bis es (endlich) vorbei ist. „The Green Hornet“ reiht sich nahtlos ein in die Reihe langweiliger, uninteressanter Comic-Adaptionen. Bleibt zu hoffen, dass die zahlreichen allein 2011 noch ausstehenden Filme dieses Genres mehr zu bieten haben werden.
2/5