Vielleicht muss man das Original gesehen haben, um zu verstehen, was für ein Film „Arthur“ werden sollte. Der Film von 1981 mit Dudley Moore in der Titelrolle gilt als Komödienklassiker – diesen Status wird die Neuauflage mit Russell Brand, Helen Mirren und Jennifer Garner wohl eher nicht erreichen. Von der ersten Szene an fragt man sich, was das Geschehen eigentlich soll, sieht leicht ungläubig mit an, wie es einfach immer weiter geht, ohne dass sich der Film noch fangen könnte.
Russell Brand spielt den unfassbar reichen Erben Arthur, einen sorglosen, kindischen Playboy. In seinem dekadenten Luxusapartment am Central Park lässt er es sich gutgehen, gibt Partys, nimmt Box-Unterricht bei Evander Holyfield und lässt sich von seiner Nanny Hobson (Helen Mirren) umsorgen. Weil er dabei eine Menge schlechter Schlagzeilen macht zieht seine Mutter, eine unnahbare Konzernchefin, die Notbremse.
Arthur soll ihre Assistentin Susan (Jennifer Garner), die resolute Tochter eines Bauunternehmers, heiraten und an deren Seite ein halbwegs normales Leben führen. Andernfalls wird ihm der Geldhahn zugedreht. Alles andere als glücklich mit dieser Aussicht, aber unfähig, ohne Reichtum auszukommen, fügt sich Arthur – unter Protest. Teil des Protests ist die hübsche Naomi, mit der er trotz der hoffnungslosen Situation anbandelt.
„Arthur“ ist als eindeutig als Star-Vehikel für Russell Brand („Forgetting Sarah Marshall“, Get Him To the Greek“) angelegt, und der lässt im Laufe des Films ordentlich das Kind im Manne raus. Das kann der Kerl auch sehr gut, damit ist er bekannt geworden. Man ist sogar manchmal geneigt, Sympathie für ihn zu empfinden, aber nicht oft genug, um wirklich mitfühlen zu können. Doch das Drumherum ist absolut unstimmig, das Szenario wirkt nie auch nur im Ansatz echt genug, um wenigstens als loser Rahmen für eine Komödie zu taugen.
„Arthur“ ist eine Art Nummernrevue, die sich recht willenlos über das Publikum ergiesst und nur ganz selten mal erkennen lässt, wie sie eigentlich gemeint sein könnte. Die gar nicht so wenigen guten Jokes des Films versickern in der holprigen Story, die Figuren benehmen sich immer gerade so, wie die Szene es verlangt. Man glaubt sprichwörtlich im falschen Film zu sitzen und hat damit so recht wie selten zuvor.
2/5