„The Big Bang“ ist ein B-Movie Neo-Noir mit den klassischen Zutaten. Ein heruntergekommener Privatdetektiv, ein Off-Kommentar und die Erzählung in Rückblenden, eine Femme Fatale, das ganze Programm. Antonio Banderas spielt Ned Cruz, der nach einem denkwürdigen Arbeitstag spät abends Besuch von einem riesenhaften Ex-Boxer namens „Anton the Pro“ bekommt. Der ist auf der Suche nach seiner Brieffreundin Lexie, die ihm im Gefängnis viele nette Briefe geschrieben hat.
Die Sache stinkt natürlich zum Himmel, was Cruz schnell klar wird. Bevor er sich versieht ist er in ein Netz aus Halbwahrheiten verstrickt, die Spur führt zur Mafia und ihn bald nach Arizona – zu einem durchgeknallten Milliardär auf der Suche nach dem ‚Gott-Partikel‘. Die Story ist dabei aus vielen bekannten Filmen zusammengeklaut, aber weil „The Big Bang“ atmosphärisch dicht gewebt ist kann man darüber hinwegsehen. Zumal man den Film auch als Hommage an unzählige Noirs und Neo-Noirs der Filmgeschichte verstehen kann – oder vielleicht sogar verstehen sollte.
Sam Elliott (der Erzähler von „The Big Lebowski“) spielt den Milliardär, mit langen weissen Haaren und dem typischen Riesenschnauzer im Gesicht. In weiteren Nebenrollen sind William Fichtner, James Van Der Beek, Snoop Dogg und Delroy Lindo zu sehen. Das Tempo ist angenehm flott und das Schauspiel-Ensemble leistet gute Arbeit. Das Drehbuch hat ein paar (mehr oder weniger) raffinierte Kniffe und auch ein paar Lacher parat. Einen wirklich guten Film ergibt das alles noch nicht, aber einen, den man sich ganz gut angucken an.
3/5