Fremd Fischen (Something Borrowed)

Wie es so meine Art ist habe ich mir mal wieder einen Film angesehen, von dem ich mir hätte denken können, dass er nichts für mich ist. Aber „Something Borrowed“ ist nicht nur nichts für mich, ich kann mir nicht vorstellen für wen der Film überhaupt was sein soll. Er versagt in allen entscheidenden Kategorien. Er ist weder romantisch oder lustig, noch sind die Figuren interessant oder überzeugend. Er schafft sich einen dramaturgischen Versuchsaufbau und weiss dann nicht viel damit anzufangen.

Das Szenario geht so. Rachel (Ginnifer Goodwin) und Darcy (Kate Hudson) sind „best friends forever“. Wobei die eine – Rachel – etwas schüchtern ist, die andere – Darcy – ein egoistisches Party-Girl. Darcy steht kurz vor der Hochzeit mit dem schmucken Anwalt Dex (Colin Egglesfield), der mit Rachel zur Uni gegangen ist. Natürlich ist Rachel schon immer in Dex verknallt gewesen, und wie sich bei der Party zu ihrem 30. Geburtstag rausstellt fand Dex sie auch immer total dufte – die beiden landen zusammen im Bett.

Es folgt eine langweilige Ausarbeitung der Problematik, in der Dex den zaudernden Bräutigam-in-spe gibt, Darcy mit ihren Hochzeitsplänen fortfährt und Rachel nicht weiss, wie sich ihrer Freundin (und Dex) gegenüber verhalten soll. Auch der Rat ihres besten Freundes Ethan bringt sie nicht weiter. „Fremd Fischen“ holt aus dieser Konstellation in erster Linie peinliche und dämliche Situationen raus, mit ebenso dämlichen Dialogen. Während für das Publikum schnell klar ist, dass Darcy eine dumme Gans ist, braucht Rachel fast zwei Stunden, um zu einem ähnlichen Schluss zu kommen.

Für ein romantisches Drama ist die Story zu dünn, für eine Komödie mangelt es an Einfällen. Es bleibt ein sich schleppendes Beziehungs-Durcheinander, bei dem man für keine Figur echte Sympathien entwickelt. Gegen diese langweilige Fehlzündung wirken sogar die jüngsten Jennifer Aniston/Gerard Butler-RomComs wie spritziges gute-Laune-Kino. Und das verheisst nichts Gutes..

1/5