Filmkritik: Colombiana

ColombianaDie US-Schauspielerin Zoe Saldana wurde als Neytiri in „Avatar“ bekannt, war da allerdings hinter Animation und Makeup (sie spielt ja eine Na’vi) versteckt. In „Colombiana“ braucht sie keine solche Verkleidung, der Film positioniert sie als weltliche Action-Heldin in einem Szenario, dass für gewöhnlich Männern vorbehalten ist. Als kleines Mädchen muss Cataleya in Bogota mit ansehen, wie ihre Eltern im Auftrag von Drogenbaron Don Luis erschossen werden. Mit zarten acht Jahren schwört sie den Killern blutige Rache.

Knapp 20 Jahre später ist Cataleya (Saldana), die bei ihrem Onkel in Chicago aufgewachsen ist, eine absolute Profi-Killerin. Sie verfolgt jeden Angehörigen des Drogen-Kartells, das ihre Eltern auf dem Gewissen hat und hinterlässt bei jedem ihrer Opfer ihr Markenzeichen – eine Orchidee. Das FBI ist einigermaßen ratlos, bei den gejagten Gangstern wächst dagegen die Unruhe. Ähnliche Rache-Stories hat es im Kino schon unzählige Male gegeben, einen Innovationspreis verdient sich „Colombiana“ also sicherlich nicht. Im Rahmen seiner Möglichkeiten bietet der Film ein paar gute Action-Szenen (die zwei besten gleich zu Beginn), bei der seine Hauptdarstellerin glänzen kann.

Allerdings entwickelt das Drehbuch die Figur von Cataleya und auch die Handlung sehr vorhersehbar, daran ändern auch ein paar dramatische Szenen am Ende nichts. Die Hauptfigur und ihr Streben nach Vergeltung ist Sinn und Zweck des Films, alles andere ist nebensächlich. Unter dem Strich ist das leider ein bißchen zu wenig, „Colombiana“ kommt bis auf wenige Szenen nicht über gehobenes B-Movie-Niveau hinaus. Da es ordentlich kracht und das Tempo flott ist kommt nur selten Langeweile auf, aber wegen der eindimensionalen Geschichte eben auch keine echte Spannung. Solide Genre-Kost, nicht mehr und nicht weniger.

3/5