Filmkritik: Real Steel

Real SteelDie USA in naher Zukunft. Boxkämpfe zwischen Robotern begeistern die Massen. Mittendrin in der Branche steckt Ex-Boxer Charlie (Hugh Jackman), den das Glück allerdings schon lange verlassen hat. Und als hätte er nicht schon genug Sorgen steht plötzlich auch noch sein 11-jähriger Sohn Max auf der Matte.

Das Szenario von „Real Steel“ ist gelinde gesagt ziemlicher Quatsch. Die Roboter werden gefeiert wie Rockstars, obwohl sie anders als in „Transformers“ keine eigenen Persönlichkeiten sind, sondern ’nur‘ von Menschen gesteuerte Blechhaufen. Ihnen beim Boxen zuzusehen ist keine sonderlich aufregende Sache (auch wenn die Effekte sehr gut gemacht sind), deshalb ist „Real Steel“ als Action-Film ein Reinfall. Wenn überhaupt funktioniert er als Kinderfilm, denn die Vater-Sohn-Beziehung ist so ziemlich die einzige, die der Film ernsthaft entwickelt.

Es überrascht daher auch nicht, dass Steven Spielberg als Executive Producer mitgewirkt hat – die Story trägt seine Handschrift. Für Erwachsene ist „Real Steel“ leider weniger geeignet als andere Filme ähnlicher Bauart („Super 8“), einfach weil das Szenario zu unglaubwürdig ist um sich mitreißen zu lassen. Die Story erzählt von Charlies (und Max) Neuanfang als „Trainer“ eines Roboters und bedient sich bei vielen Vorbildern, vor allem bei Sport-Dramen wie „Rocky“ und Action-Blödsinn wie „Over the Top“ mit Sylvester Stallone.

Wie Hugh Jackman es schafft, in Mitten dieses albernen Blödsinns eine ernste Miene aufzusetzen wird sein Geheimnis bleiben. Mit seiner ironiefreien Darstellung stellt er sich in den Dienst der Story, was auch für die anderen Darsteller gilt. Richtig genießen kann man „Real Steel“ und seine vielen Boxkämpfe wohl nur als Kind, die Schauwerte reichen trotz der schönen Bilder und starken Effekte nicht aus um ältere Semester bei der Stange zu halten. Man muss dem Film lassen, dass er seine (eigentliche) Zielgruppe sicherlich begeistern wird. Durch die FSK-Freigabe „Ab 12“ wird er die aber wohl nur über Umwege erreichen.

3/5

 

2 Kommentare

  1. Ich liebe deinen Block aber hiermit plädiere ich auf die ersten 0/5. Ich hatte Gänsehaut; so schlimm musste ich mich zwischenzeitlich für die unglaublich plumpen und dämlichen Dialoge fremd schämen. Und wenn wir mal ehrlich sind – lesen wir den von dir geschriebenen Text ein zweites Mal so sind wir uns einig, dass auch Du nicht wirklich 3 Punkte geben wolltest/solltest.
    Trotzdem – WEITER SO und Grüße aus Frankfurt.

  2. Hi Jonas,

    die drei Punkte sind in der Tat sehr hoch angesetzt. Ich denke der Film ist halt echt NUR für 11-jährige Jungs gedacht, aus deren Sicht ist der Film sicher ein großer Spaß und allein wegen der schicken Roboter eine Freude.

    Für mich selbst war eher auch bestenfalls eine 2/5, aber je länger er lief, desto klarer wurde mir, dass er nicht für mich (bzw. Erwachsene OHNE ein Kind neben sich) bestimmt war.

    Cheers nach Frankfurt,
    Edzard

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