Filmkritik: Die Drei Musketiere

Die Drei Musketiere (2012)Mantel-und-Degen-Filme habe ich noch nie gemocht, daher habe ich mit „Die Drei Musketiere“ im Kino gespart und bin einigermaßen überrascht, dass ich ihn mir überhaupt angesehen habe. Auf der einen Seite hat sich das gelohnt, denn der Film hat einige sehr schöne und hervorragend choreographierte Actionszenen zu bieten. Gleich zu Beginn, in einem wohlgeplanten Coup in Venedig, bei dem die drei Helden geheime Pläne für ein ominöses Kriegsgerät an sich bringen, geht es rasant und virtuos los…

Es gibt aber auch gravierende Fehlleistungen, etwa das absolut over-the-top geratene Finale, in dem sich die Musketiere und ihre Gegner auf riesigen Kriegs-Luftschiffen bekämpfen. Oder die zuweilen absolut käsigen und platten Dialoge. Immerhin ist die Besetzung gut gelungen. Matthew Macfayden, Luke Evans und Ray Stevenson sind Athos, Aramis und Porthos, Logan Lerman spielt den Jungspund D’Artagnan. Ungleich beeindruckender ist die Reihe der Bösewichter: Orlando Bloom, Christoph Waltz, Milla Jovovich und Mads Mikkelsen treten an, um den Musketieren in die Suppe zu spucken.

„The Three Musketeers“ ist ein buntes Spektakel mit guter Ausstattung und schönen Kostümen, das mit der Inszenierung ungefähr so oft richtig liegt wie falsch. Die erste Hälfte des Films ist definitiv die bessere, hier finden sich sehr viel weniger Fehlgriffe. Waltz ist als Bösewicht um Längen besser als bei „The Green Hornet“ (aber trotzdem weit von Hans Landa entfernt), Orlando Bloom hat sichtlich Spaß mal als Fiesling glänzen zu können, Milla Jovovich schmiedet munter Intrigen, macht so ziemlich allen Beteiligten schöne Augen und überzeugt auch in Actionszenen.

Der Ton des Films ist so harmlos, dass tatsächlich fast ALLE Bösewichter überleben. Den Plot zu beschreiben scheint mir sinnlos, er dürfte hinreichend bekannt sein; und letztlich ist „The Three Musketeers“ ohnehin eher eine Nummernrevue. Wer Manten-und-Degen-Filme mag wird sicher seine Freude am Film haben, wer eher kein Fan des Genres ist kann und sollte einfach über ihn hinwegsehen.

2/5

PS: Im Kino lief der Film (auch) in 3D – über diese Fassung kann ich nichts sagen…