Filmkritik: The Grey – Unter Wölfen

The Grey – Unter WölfenEr spielte schon in „Star Wars“ und „Batman Begins“, aber erst mit „Taken“ von 2008 hat Liam Neeson eine etwas wunderliche Wandlung zum Actionhelden begonnen – im zarten Alter von damals 56 Jahren. Jüngstes Ergebnis dieser Tatsache ist „The Grey“, ein Abenteuer-Thriller, der komplett in Alaska spielt. Neeson spielt den Witwer und Jäger Ottway, der auf einer entlegenen Ölfördereinrichtung Wölfe erlegt, die das Team dort bedrohen könnten. Auf dem Flug zum Heimatbesuch stürzt die Maschine ab, Ottway und eine Handvoll Kollegen überleben den Sturz. Mitten in der Wildnis Alaskas finden sie sich umgeben von einem Rudel aggressiver Wölfe, die den ‚Eindringlingen‘ sofort auf die Pelle rücken.

Wie gut, dass mit Ottway ein Expert dabei ist, der sich mit der wilden Spezies auskennt. Doch die Schutzmaßnahmen am Flugzeug erweisen sich bald als nicht ausreichend, und die Männer sind gezwungen mit ihren letzten Habseligkeiten in die eisigen Wälder zu flüchten. „The Grey“ erzählt vom Kampf der Gruppe ums Überleben in der feindlichen Umgebung, die einzige ‚Nebenhandlung‘ besteht aus Rückblenden, in denen Ottway von seiner Frau träumt. Weil auf abgelegenen Ölfördereinrichtungen nun mal nur harte Kerle arbeiten ergibt sich ein recht rauer Umgangston, der aber bald einer überlebenswichtigen Gruppendynamik weicht.

Im Grunde ist es mit „The Grey“ ganz simpel, what you see is what you get. Wer Spaß dran hat, einer versprengten Gruppe von Männern auf der Flucht vor einem Rudel Wölfe zuzusehen, der bekommt genau das geboten. Der Film ist blutig und brutal, bietet einige spannende Sequenzen, atemberaubende Landschaftsaufnahmen und gute Schauspieler. Der Sound des Films hat mich persönlich etwas fertig gemacht, mir waren die Effekte – gerade im Vergleich zu den Stimmen – viel zu laut. Andere Leute freuen sich aber sicher darüber, in ihrem heimischen Wohnzimmer (oder im Kino) echtes Alaska-Feeling auf die Ohren zu bekommen. Ein handwerklicher solider Überlebenskampf, doch gerade im Vergleich mit dem ähnlichen, aber vielschichtigeren „Essential Killing“ einfach sehr eintönig.

2/5