Filmkritik: Lockout

LockoutAus Luc Bessons schier unerschöpflicher Schmiede europäisch Produzierter Actionfilme (siehe auch „The Transporter“, „Taken“ oder „From Paris With Love“) stammt dieser Sci-Fi-Thriller mit Guy Pearce in der Hauptrolle. Pearce spielt den Secret Service-Agenten Snow, einen harten Hund, den im Jahre 2079 jemand aus den eigenen Reihen in eine Falle lockt. Snow wird beschuldigt, einen General erschossen zu haben und zu 30 Jahren Knast verurteilt. Allerdings nicht in irgendeinem Gefängnis, sondern im Weltraum-Knast ‚Maximum Security 1‘. Dort werden die Häftlinge in ein künstliches Koma versetzt.

Emilie (Maggie Grace), Tochter des US-Präsidenten Warnock hat den Verdacht, dass dieses Koma schwere psychische und physische Schäden hervorrufen kann. Sie ist auf ‚MS1‘ zu Besuch, als eine Reihe von Häftlingen es schafft, die Einrichtung in ihre Gewalt zu bringen. Auf der Erde will man sich nicht ausmalen was passiert, wenn die Ausbrecher im Weltall bemerken, dass eine ihrer Geiseln die Tochter des Präsidenten ist. So macht Secret Service-Chef Langral (Peter Stormare) Snow ein Angebot – wenn er es schafft, Emilie heil von der Station nach Hause zu bringen, wird ihm seine Strafe erlassen…

Nach dem etwas sehr gehetzten und von ganz miesen Computer-Animationen verhunzten Beginn findet „Lockout“ nach etwa 20 Minuten zu seinen Stärken. Die Figur von Snow ist schamlos bei einem halben Dutzend tough guys der Filmgeschichte abgekupfert (John McClane, Martin Riggs, etc.), aber ein sprücheklopfender, zynischer und dabei reihenweise Bösewichter erledigender Held funktioniert meist nun mal gut. Die Story ist simpel und nicht sonderlich logisch, aber die Inszenierung überzeugt durchaus. Ein Großteil der Handlung ist allerdings absoluter Quatsch, und die Bösewichter sind hoffnungslos überzeichnet.

Die Produzenten des Films waren sich offenbar darüber im Klaren, dass das Material bestenfalls ein unterhaltsames B–Movie hergibt, selbiges gilt für die Hauptdarsteller. Die Science-Fiction-Elemente beschränken sich komplett auf ein paar neuartige Polizei-Raumschiffe auf der Erde und den Hightech-Knast im Weltall. Viele Außenaufnahmen leiden an den bescheidenen Effekten, hier wäre weniger mehr gewesen. Das Set-Design im Inneren von ‚MS1‘ ist hingegen gut gelungen. Als temporeicher Actionfilm mit ein paar kernigen Sprüchen kann „Lockout“ durchaus überzeugen, trotz des wenig glaubwürdigen Szenarios und der recht platten Story.

3/5