Filmkritik: Dark Shadows

Dark ShadowsComedy/Fantasy, USA 2012

Regie: Tim Burton; Darsteller: Johnny Depp, Eva Green, Helena Bonham Carter, Michelle Pfeiffer

Ein großer Fan der vielen gemeinsamen Filme von Tim Burton und Johnny Depp bin ich – mit Ausnahme von „Sleepy Hollow“ – nie gewesen. Die meisten habe ich nicht mal gesehen, ehrlich gesagt. Bei „Dark Shadows“ habe ich mal zugegriffen, weil ich einfach Lust auf eine Komödie hatte. Basierend auf einer TV-Serie von 1966 (die ich nie gesehen habe) erzählt der Film von einem reichen Fischerei-Unternehmer namens Barnabas Collins (J. Depp), der anno 1776 in Maine von einer eifersüchtigen Hexe zum Vampir gemacht wird und knapp 200 Jahre später plötzlich bei seinen (mittlerweile verarmten) Verwandten vor der Tür steht.

Die heimliche Hauptrolle bei dieser Mischung aus Gothic-Seifenoper und alberner Farce spielen Ausstattung und Musik, Tim Burton scheint ein besonderes Faible  und auch ein gutes Händchen für die frühen 70er Jahre zu haben. Während die Handlung ziemlich vorhersehbar und bescheuert so vor sich hin plätschert, haben mindestens Johnny Depp und Eva Green (als böse Hexe in der Gegenwart eine konkurrierende Unternehmerin) sichtlich Spaß an ihren Rollen und können die zugrunde liegende Substanzlosigkeit ganz gut überspielen. Auch die Dialoge – Barnabas Sprache ist nun mal aus dem 18. Jahrhundert – haben einen ansehnlichen Humorfaktor.

Die Inszenierung bietet ein paar gelungene Ideen, eine überzeugende Ausstattung und wird selten langweilig, bietet aber für eine Komödie zu wenig wirklich lustige Szenen. Richtig loslachen musste ich bei genau einer Szene, ansonsten vermag es „Dark Shadows“ lediglich für einige Schmunzler zu sorgen. Wer einfach ein wenig Zerstreuung sucht, der findet sie auch. Mehr als ein ungewöhnliches, buntes und kommerziell ziemlich gewagtes Spektakel des gepflegten Nonsens sollte aber niemand erwarten, sonst droht eine recht herbe Enttäuschung.

3/5