Filmkritik: The Place Beyond the Pines

The Place Beyond the Pines PosterDrama, USA 2013

Regie: Derek Cianfrance; Darsteller: Ryan Gosling, Eva Mendes, Bradley Cooper, Ray Liotta, Rose Byrne

Stunt-Motorradfahrer Luke (Gosling) verdient sein Geld auf einem umher ziehenden Jahrmarkt. Als er von Romina (Mendes) erfährt, dass er einen einjährigen Sohn hat beschließt er, sein Leben zu ändern und die Rolle des Vaters und Versorgers anzunehmen. Mit einem Kumpanen beginnt er Banken zu überfallen – das Publikum ahnt schnell, dass das nicht lange gut gehen wird. Nach etwa einer knappen Stunde nimmt „The Place Beyond the Pines“ eine unerwartete Wendung, nun rückt der junge Polizist Avery (Cooper) in den Mittelpunkt – dessen Geschichte freilich mit der von Luke und Romina eng verbunden ist.

Der Film von „Blue Valentine“-Regisseur Derek Cianfrance ist ein ambitioniertes und handwerklich starkes Krimi-Drama, dessen innere Logik leider nicht immer psychologisch stimmig geraten ist. Auch bei der Figurenzeichnung hat der Stoff so seine Schwächen. Und doch funktioniert er als ganzes erstaunlich gut, weil jeder Teil für sich weitgehend überzeugen kann. Die Darsteller bleiben auch in etwas holprigen Szenen immer glaubwürdig, die interessanteste Rolle spielt sicherlich Bradley Cooper.

Wer glaubt, „The Place Beyond the Pines“ ginge in die Richtung von „Drive“ (in dem Gosling ebenfalls einen jungen Stunt-Fahrer gespielt hat) wird enttäuscht werden. Der Film baut zwar beträchtliche Spannung auf und wartet mit mehreren Wendungen auf – ist aber immer auf seine Geschichte konzentriert. Auch Gewalt spielt dabei eine Rolle, jedoch nicht als plakativ-brutales Stilmittel. Eine Stärke des Films ist auch das ausgewogene, exakte Timing, dass in den 140 Minuten Laufzeit ohne Längen auf hohem Niveau zu unterhalten weiss.

4/5