Filmkritik: Dawn of the Planet of the Apes

Dawn of the Planet of the Apes PosterSci-Fi/Action, USA 2014

Regie: Matt Reeves; Darsteller: Jason Clarke, Gary Oldman, Keri Russell

Ich bin ein großer Fan des ersten Teils dieses Neustarts der „Planet der Affen“-Serie. Die Erwartungen an die Fortsetzung waren natürlich entsprechend hoch. Erfüllt wurden sie leider nicht bzw. nur bedingt. Die Reihe bleibt sich immerhin treu und setzt auf Drama und Charaktere, wo man Raumschiffe und Spektakel erwarten könnte. Doch letztlich fühlt sich der Film nicht glaubwürdig an – vielleicht kann er das auch gar nicht sein.

10 Jahre nachdem Ceasar mit seinen ‚Kollegen‘ aus dem Labor geflohen ist, hat ein Virus die Menschheit derbe dezimiert. Die Affen – offensichtlich immun gegen die todbringende Krankheit – haben sich im Wald bei San Francisco ihr eigenes Reich errichtet. Den letzten menschlichen Bewohnern der Stadt geht derweil in ihrer Festung langsam der Strom aus. Bei der Suche nach alternativen Energiequellen stoßen sie auf ein abgelegenes Wasserkraftwerk und kommen damit den Affen in die Quere…

Als Laie kann ich nicht sagen, ob die Entwicklung der Affen (sie „sprechen“ miteinander, beherrschen die englische Sprache auf dem Level von 3-jährigen und verstehen intuitiv wie Schusswaffen funktionieren) tendenziell realistisch – was immer das heißen könnte –dargestellt wird oder völliger Quatsch ist. Überzeugen konnte sie mich nicht, obwohl mir bewusst war, dass hier ein „Leap of Faith“ seitens des Publikums Grundvoraussetzung ist.

Gelungener ist da schon das Portrait der Menschen, die in ihrer Panik von „Schwarmintelligenz“ weit entfernt sind und weitgehend als blinder und verängstigter Mob dargestellt werden. Das ist zumindest im Sinne des Szenarios so schlüssig. Die Tricks erreichen durchaus das Niveau des Vorgängers, auch die menschlichen Charaktere (allesamt neu, die alte Crew hatte wohl keinen Vertrag für ein Sequel) können sich durchaus sehen lassen.

Der Plot kreist um die mühsamen Annährungsversuche zwischen den beiden Spezies, die auf beiden Seiten durch massive Störfeuer aus den eigenen Reihen torpediert werden. Im Finale kommt es dann zum absehbaren Kampf um die Vorherrschaft unter den verbliebenen Erdbewohnern (allerdings hier noch nicht auf globaler Ebene), die Inszenierung ist dabei gut gelungen. Als mittlerem Teil (mindestens ein weiterer Film ist geplant) kommt dem Film hier eine etwas undankbare Rolle zu. Die Prämisse wird fast komplett im Vorspann erklärt, das Finale ist kein wirklicher Schluss, und das zentrale Drama kann als eigene „Haupt-Attraktion“ nicht so recht überzeugen. Kein Grund, der Reihe den Rücken zu kehren, aber eben doch eine Enttäuschung.

3/5