Regie: George Miller; Darsteller: Charlize Theron, Tom Hardy, Nicolas Hoult, Zoe Kravitz
Das Reboot von „Mad Max“ hat eine ganze Weile gebraucht, bis es auf den Leinwänden der Welt gelandet ist. Gedreht wurde schon 2012 (in Namibia), ein Jahr später wurden Reshoots angesetzt – meist ein Zeichen, dass die Produzenten kein Vertrauen ins Ergebnis hatten. Was wiederum selten gute Voraussetzungen für den finalen Film sind. Im Falle von „Fury Road“ ist aber zumindest nicht offensichtlich, welche Szenen erst im Nachhinein in den Film gefunden haben: Das Ganze ist im Wesentlichen eine zweistündige Dauer-Actionszene.
Das Szenario ähnelt (wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht) in groben Zügen der ursprünglichen Trilogie. „Who Killed the World?“ fragt vielsagend ein Grafitti in ‚Valhalla‘, einer steinzeitlich anmutenden Felsen-Siedlung. Wasser ist knapp, Treibstoff ebenso, die Welt ist eine einzige lebensfeindliche, von Sandstürmen geplagte Wüste.
Auftritt Max Rockatansky, einem von fiesen Erinnerungen heimgesuchten Einzelkämpfer, der von den ‚War Boys“ in deren Festung verschleppt wird. Dort flüchtet kurz darauf Imperator Furiosa (C. Theron) mit den fünf Ehefrauen des ‚War Boys‘-Anführers Immortan Joe. Mit einem archaisch-monströsen, gepanzerten Lastwagen versucht Furiosa der Meute von Verfolgern zu entkommen.
Es folgt wie eingangs erwähnt rasante und überwiegend unterhaltsame Dauer-Action (Hauptsächlich Verfolgungsjagden, Schießereien und Explosionen), inszeniert mit erfreulich wenig CGI-Effekten. Unterbrochen wird die wilde Fahrt nur durch einige ruhigere Momente, in denen die Motive der Figuren in den Focus rücken. Insgesamt ist die Story ziemlich dünne – sie gibt lediglich das Gerüst und die Richtung vor. Das ist hin und wieder frustrierend, da viele Fragen (bezüglich des Szenarios als Gesamtheit) offen bleiben. Und doch ist es offensichtlich Teil des Plans von Regisseur George Miller, der schon die originalen „Mad Max“-Filme gedreht hat.
Der Plan geht weitgehend auf. „Mad Max – Fury Road“ hat wenig gemeinsam mit den übrigen Blockbustern dieser Zeit. Er ist humor- und kompromisslos, richtet sich zudem mit seinem „R“-Rating mutig nicht an die lukrativste Zielgruppe der unter 16-jährigen. Wie man hört soll es mit der Reihe weitergehen, es scheint also (hoffentlich) eine größere Story zu geben, die noch erzählt werden will. Vielleicht wird dieser Film schon bald eher als vielversprechender ‚Vorspann‘ zu verstehen sein…
4/5