Es passiert mir äußerst selten, dass ich mit einer Kritik, die ich schreibe am Ende überhaupt nicht zufrieden bin. „Up in the Air“ ist so ein seltener Fall, und meine ursprünglich gestern veröffentlichte Rezension ist gelöscht. Vielleicht findet sie sich noch im Google Cache. [Gerade gecheckt: nein.] Ich werde mir den Film demnächst in Ruhe noch einmal vornehmen, und – mein Lieblingswort – gegebenenfalls nochmal von vorne beginnen…
Solange kann ich den Film trotzdem (fast) uneingeschränkt empfehlen. Darsteller, Story und Inszenierung sind gut, zuweilen gar großartig. Es gibt herrliche Szenen, in denen George Clooney, Vera Fermiga und Anna Kendrick ihre Oscar-Nominierungen rechtfertigen (die Chemie zwischen Clooney und Fermiga ist besonders bemerkenswert – mehr davon in romantischen Komödien, und sie könnten tatsächlich Spaß machen…) Und nur wenige Momente, in denen „Juno“-Regisseur Jason Reitman nicht genau weiss, was er da macht.
Wer also dieser Tage ins Kino gehen möchte, der schaue sich „Up in the Air“ an. Über den Inhalt zu schreiben ist schwierig, ohne zuviel zu verraten. Deshalb hier nur soviel: Clooney spielt einen ledigen Geschäftsmann, der quer durch die USA jettet um im Auftrag feiger Firmenbosse höchstpersönlich (und mit Clooney-typischer Coolness) Kündigungen auszusprechen. Er liebt das Reisen und die Heimatlosigkeit und fühlt sich ohne familiäre oder anderweitige Verpflichtungen pudelwohl.
Bis ihn die Bekanntschaft zweier Damen – einer anscheinend seelenverwandten Geschäftsfrau und einer ambitionierten jungen Kollegin – dazu zwingt, seine Lebensphilosophie einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. „Up in the Air“ meidet die meisten Klischees, die man mit der Story verbinden könnte und überzeugt als tragikomische Mischung aus Road-Movie, Satire und Coming-of-Age-Movie, für das die Hauptfigur eigentlich locker 20 Jahre zu alt ist….
4/5
Jo, viel besser. Einzig bei Kündigen hast Du Dich verschrieben. Das sollte Kündigungen heissen