Peter Jackson hat sich an die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Alice Sebold gewagt. Darin wird die 14-jährige Susie ermordet und findet sich in einer Welt zwischen Erde und Himmel wieder. Von dort kann sie mitansehen, wie ihre Familie um sie trauert, aber nicht bei der Suche nach ihrem Mörder helfen. Die eigentliche Handlung kreist um die Versuche von Susies Eltern (gespielt von Mark Wahlberg und Rachel Weisz), mit dem Verlust ihrer Tochter fertig zu werden. Weil dabei aber eine der wichtigsten Handlungsstränge aus der Vorlage fehlt kommt das Drama nicht so richtig in Fahrt, auch wenn die Darsteller – unter ihnen auch Susan Sarandon als kettenrauchende Oma, sowie Stanley Tucci als fieser Nachbar – einen guten Job machen.
Jackson ist eher bei den Fantasy-Anteilen in seinem Element, findet prächtige, zuweilen auch recht kitschige Bilder für Susies Zwischenstation auf dem Weg zum Himmel. Reale Dinge und Motive aus dem Film werden dort zu riesigen Objekten, es gibt unzählige Landschaften die sich beständig wundersam wandeln. Die Ermordete selbst kommentiert das Geschehen auf der Erde, das in einem typisch amerikanischen Suburbia in den 70er Jahren spielt. Letztlich ist „The Lovely Bones“ ein sehr ansehnlicher Film geworden, der sicher viele Fantasy-Fans und auch Freunde des gepflegten Dramas zufrieden stellen wird. Echte Begeisterung dürfte er aber in keinem Lager so recht auslösen, dafür ist er wie seine Hauptfigur zu sehr gefangen zwischen den Welten.
3/5