Zeiten des Aufruhrs (Revolutionary Road)

Regisseur Sam Mendes („American Beauty“) erzählt in „Revolutionary Road“ erneut eine Geschichte aus dem amrikanischen Suburbia. Der Film basiert auf einem Roman von Richard Yates von 1962, und ist sichtlich bemüht nah an der Vorlage dran zu bleiben. Im Zentrum steht das junge Ehepaar Frank und April Wheeler (Leonardo DiCaprio und Kate Winslet), das in den 50er Jahren mit seinen zwei Kindern in einer Vorstadt in Connecticut lebt. Frank pendelt mit dem Zug nach New York, wo er einer langweiligen Arbeit nachgeht, die er nur angenommen hat, um seine Familie versorgen zu können. April lebt als Hausfrau vor sich hin, ihren Ambitionen zur Schauspielerei versucht sie an einem lokalen Theaterprojekt nachzugehen.

Eigentlich ist alles in Ordnung bei den Wheelers, und doch fühlen sie sich in ihrem Leben eingeengt und unfrei, umgeben von uninspirierten Kleingeistern und Spießern. So entwickeln die beiden einen Plan für ein besseres Leben – werden dabei aber von einigen Entwicklungen und verborgenen Gefühlen vom Leben hart auf die Probe gestellt.

Ohne Zweifel ist „Revolutionary Road“ ein anspruchsvolles Projekt. Die Story ist Sinnbild einer Generation bzw. eines Lebensstils, aber auch ein ganz persönliches Drama, Es ist die größte Leistung des Filmes beidem gerecht zu werden. DiCaprio und Winslet spielen mit sichtbarem Elan, auch die Nebenrollen (u. a. Kathy Bates und Michael Shannon als scharfsinniger Irrer) sind hervorragend besetzt. Auch bei der Ausstattung wurde nicht gespart, geschickt werden immer wieder klassische Designs der Zeit betont, die das Geschehen scheinbar ironisch zu kommentieren scheinen.

Der Film darf sich – verdient – einige Hoffnung auf einen oder zwei Oscars machen, die Apation der Story für die große Leinwand ist rundum gelungen. Als kleiner Schwachpunkt wäre vielleicht die etwas gekürzte „Vorgeschichte“ der Wheelers (vor allem Aprils) zu nennen, hier wären einige weitere Details für das Verständnis der Geschichte durchaus hilfreich gewesen. Die nicht geringen Erwartungen an einen Film mit dieser Besetzung und Regie kann „Revolutionary Road“ auf jeden Fall erfüllen, und er ist fast uneingeschränkt zu empfehlen (Einschränkung: Gute-Laune-Kino ist mal was ganz anderes, gelle?).

4/5