Dave Buznik, gespielt von Adam Sandler, ist Angestellter einer Firma für Haustier-Accessoires. Eines Tages steigt der eher schüchterne und stets höfliche Dave in ein Flugzeug, wo er sich neben dem kauzigen und taktlosen Buddy Rydell (Jack Nicholson) wiederfindet. Genervt von seinem anstrengenden Sitznachbarn bittet er die Stewardess, ihm einen Kopfhörer zu bringen um sich den Spielfilm ansehen zu können. Die Stewadess braucht ein bisschen sehr lange, weswegen Dave sie noch zweimal darauf anspricht. Nach kurzer Zeit taucht ein Security-Heini auf, der Dave auffordert, zur Ruhe zu kommen. Der ist zwar völlig ruhig, aber das sieht die Crew ganz anders.
Dave findet sich tatsächlich vor Gericht wieder, wo er zu 20 Stunden „Anger Management“ (Originaltitel) verdonnert wird. Sein Therapeut ist niemand geringeres als der kauzige Sitznachbar Buddy Rydell, ein Psychiater mit eben dem namensgebenden Spezialgebiet. In einer Gruppe voller Semi-Psychopathen soll Dave lernen seine – nicht vorhandenen – Wutattacken in den Griff zu bekommen. Rydell bestimmt den cholerischen Chuck (John Turturro) zu seinem Partner für den Alltag. Der zerstört mit einem Ausraster dann auch gleich den gemütlichen Abend von Dave und seiner Freundin Linda. Als Chuck völlig grundlos eine Schlägerei anzettelt, schlägt Dave versehentlich eine Kellnerin nieder – und landet wieder vor Gericht. Sein einzige Alternative zu einem Jahr Haft ist eine persönliche 30-Tage-Therapie in den Händen Dr. Rydells, der flugs bei ihm einzieht. Von nun an verschwimmt im Leben des harmlosen Mannes alles im Chaos, denn sein „Therapeut“ entpuppt sich als gestörter und aggressiver Psychopath.
Er zwingt Dave dazu auf der Broklyn Brigde Boradwaystücke zu singen, während ihn die anderen Autofahrer beschimpfen, schmeißt in Daves Wohnung Teller an die Wand und schrickt auch vor offenen Feindseligkeiten gegen Daves Chef Mr. Head nicht zurück. Es sind einige sehr komische Szenen und Dialoge zu finden, die bei dieser Schauspieler-Konstellation fast unausweichlich sind. Adam Sandler spielt – wie so oft – einen Durchschnittstypen, der in eine Ausnahmesituation gerät, er ist ein ganz netter Kerl, wenn auch ein bißchen langweilig. Nicholson spielt Dr. Rydell als bärtiges Monster, eine menschliche Katastrophe, die den armen Dave um den Verstand bringt mit seinen äußerst fragwürdigen Therapie-Methoden. Und dann scheint der Doc seinem Patienten auch noch seine Freundin auspannen zu wollen… So weit, so gut. An der Besetzung liegt es nicht, dass „Die Wutprobe“ nicht über das Mittelmaß hinauskommt.
Die Cameos von Heather Graham, John C. Reilly und John McEnroe sind ebenfalls nicht verkehrt. Das wirklich störende ist die obligatorische „Wendung“ des Films am Ende, die zwei Meilen geht den Wind zu riechen ist und so das Vergnügen am Geschehen doch arg schmälert. Die Tatsache, dass bereits die Gerichtsverhandlung zu Beginn völlig unsinnig ist und es in diesem Stile weitergeht wäre besser zu verschmerzen gewesen, wenn der Film nicht arg formelhaft daherkommen würde. Leider nimmt sich der Film die Freiheit „unrealistisch“ zu sein nur zu dem Zweck, ein kitschiges Großstadt-Märchen zu erzählen. Einigermaßen lustig und auch unterhaltsam bietet sich dem Zuschauer hier ein zwar solides, aber auch ärgerliches Filmvergnügen, das getrost schnell wieder vergessen werden darf.
3/5