Basic

Unter der Regie von John McTiernan hat sich in „Basic“ eine namhafte Schar von Schauspieler zusammengetan: John Travolta, Samuel L. Jackson, Giovanni Ribisi und Connie Nielsen sind die bekanntesten Namen. Schauplatz der Geschichte ist eine Militärbasis in Panama. Von einer Übung im Dschungel kehren nur zwei von sieben Soldaten zurück, unter den Vermissten ist der als brutale Schleifer bekannte West (Jackson). Ermittlerin Osborne (Nielsen) kann den Soldaten Kendall und Dunbar nichts Brauchbares über den Verbleib der übrigen Truppe entlocken, weshalb der Kommandant des Stützpunktes den Ex-Ranger Hardy (Travolta) zuhilfe holt.Hardy erzielt sofort Fortschritte, doch was die Soldaten erzählen deckt sich nur in einem Punkt – die anderen sind alle tot. Der verletzte Kendall, Sohn eines Generals, beschuldigt Dunbar, der ihn aus dem Dschungel gerettet hat, die anderen erschossen zu haben. Dunbar bestreitet alles und erzählt seine Version der Geschichte, in der unter anderem von Drogen die Rede ist. Immer neue Enthüllungen führen zu immer neuen Rätseln, die Hardy und Osborne beschäftigen, von einer geheimen Organisation von ehemaligen Absolventen ist auch noch die Rede. Die Ermittler gehen jeder Spur nach.

Der Dauerregen, der wie ein Schleier über dem Geschehen liegt, ist ebenso von Kurosawas Klassiker „Rashomon“ übernommen wie die wiederholten Darstellungen des Tathergangs aus verschiedenen Perspektiven. Zudem liefert „Basic“ noch einige Rückblenden, in denen die Charaktere ein wenig Farbe gewinnen sollen. Jackson bietet in seiner Rolle eine solide Variante des Army-Schleifers, Travolta wiederholt bis zu einem gewissen Zeitpunkt seine Darstellung aus „Wehrlos – Die Tochter des Generals“, Nielsen kann mit ihrer Rolle nicht viel anfangen, zu sehr ist sie als Mitläuferin angelegt, als Quotenfrau gewissermaßen.

So ist die größte Schwäche des Films eindeutig das Drehbuch; nach einer knappen Stunde beginnt das Enthüllungsgewitter schlicht, den Zuschauer zu langweilen. Trotzdem geht es noch eine Weile so weiter, bis schließlich die ganz große Wendung unweigerlich alles auf dem Kopf stellt. Geradezu erbärmlich nimmt die Story eine Ausfahrt, die einen – im negativen Sinne – fassungslos dasitzen läßt. McTiernan hat den Film ein recht ordentliches Äußeres gegeben, doch der Inhalt ist der pure Hohn.

Ich will das sich ausbreitende Phänomen dieser einen „letzten großen Wendung“ zum Ende gar nicht ausschließlich negativ bewerten, schließlich hat sowas in „Die übligen Verdächtigen“ oder „Femme Fatale“ auch schon wunderbar funktionieren können. Hier aber steht das Ergebnis der Überraschung am Schluß in keinem Verhältnis zu dem, was man sich 90 Minuten lang ansehen muss. Denn anstatt zum Verständnis der Handlung beizutragen, wird man hier nur an der Nase herumgeführt – von einem Drehbuchautor, der sich bestimmt für mächtig clever hält. Die Produzenten waren übrigens so clever, im Trailer mit ihrem beknackten „Osterei“ hausieren zu gehen – wer den gesehen hat, der kann sich „Basic“ also gleich sparen. Das gilt aber auch für alle anderen.

3/10