Ganz andere Sorgen hat die Polizistin Angela (Rachel Weisz). Ihre Zwillingsschwester ist vom Dach einer Psychiatrie gesprungen, offensichtlich geplagt von bösen Visionen. Bei der Rekonstruktion des Selbstmordes stößt sie auf eine Spur, die zu John Constantine führt. Zunächst widerwillig nimmt der doch noch die Chance wahr, der guten Frau zu helfen. Der Fall liegt nicht ganz unkompliziert, denn Anzeichen deuten daraufhin, dass sich ein recht bekannter Höllenbewohner auf der Erde einzurichten gedenkt. Doch auf welche Art und Weise?
Soweit klingt das alles arg nach „End of Days“ und anderen verkorksten Kirchenthrillern – und tatsächlich unterscheidet sich „Constantine“ von diesen auch weniger durch die Story, als durch die weitaus gelungenere Umsetzung des Ganzen. Das oben skizzierte Szenario hinzunehmen wird dem Zuschauer recht leicht gemacht, die Bibelzitate halten sich in Grenzen und unfreiwillige Komik konnte ebenfalls fast gänzlich verhindert werden, da sich der Film selbst nicht gar so ernst nimmt. Keanu Reeves überschaubare Gestikulierkunst ist hier richtig aufgehoben, und die geradlinige Erzählweise lässt kaum Langeweile aufkommen. Die wenigen Nebencharaktere sind schlüssig eingesetzt, doch der eigentliche Star des Films bleibt immer die stimmige Atmosphäre. Die eleganten, düsteren Bilder und die äußerst gelungene Ausstattung verhelfen dem Film zu vielen optischen Reizen, die die (geradezu zwangsläufig auftretenden) Storyunebenheiten problemlos ausbügeln können. Auch die mit Bedacht eingesetzten CGI-Effekte können überzeugen.
Nun machen all diese Pluspunkte „Constantine“ nicht zu einem großen Stück Kino, dafür mangelt es vor allem an Originalität und Szenen, die lange im Gedächtnis hängen bleiben. Für einen gediegenen, auf Unterhaltung ausgelegten DVD-Abend erfüllt er aber locker alle Kriterien. Nebenbei beweist er, dass nicht alle „großen“ Hollywood-Produktionen, die am Anfang des Kalenderjahres herauskommen, so verkorkster Mist wie „Basic“ sein müssen.