.. hielt sich der Applaus in Grenzen. Einzig Jennifer Garner als dessen Beinahe-Partnerin Elektra wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen. Und nicht nur das : sie folgte Halle Berry aka Catwoman und wagte solo einen erneuten Anlauf. Womit dem nun vorliegenden Film die Nummer 2 in Sachen Female-Superhero-SpinOff gebührt. Doch dafür allein gibt’s noch keinen Bonus?
Die Comicfigur Elektra, wenn ich das richtig verstanden habe, ist von höheren Mächten dazu auserkoren, ausgleichend auf die sich auf ewig bekämpfenden Kräfte des Guten und des Bösen zu wirken. Doch zunächst erleben wir sie als Profikillerin, die sich nach ausgeführtem Auftrag auf einem etwas abgelegenen Anwesen etwas Erholung gönnt. Dort bleibt sie mit ihren Alpträumen nicht lange allein, denn ihre neuen Nachbarn, die 13-jährige Abby und ihr Vater bitten die verschlossene Schönheit zum Abendessen. Wenige Minuten später türmen die Drei vor allerhand finsterem Dämonen-Fußvolk und unsere Heldin entdeckt ihre fürsorgliche Ader.Klingt nicht überzeugend? Ist es auch nicht. Meilenweit entfernt von schön anzusehenden Comic-Welten spielt Elektra prinzipiell in unserer Gegenwart. Kein Gotham City-Mikrokosmos, keine X-Men, in dieser Welt ist alles vorstellbar. Leider auch die uninspirierte Geschichte, die man im Film zu sehen bekommt. Mittelmäßige Action und Kampfkunst, sehr viele, aber selten gute Dialoge, hilflos agierende Schauspieler vor vergleichsweise banalen Kulissen – das ist alles, das muss reichen. Tut es natürlich nicht, und deshalb stellt sich recht schnell ein Gefühl von Ratlosigkeit und Desinteresse ein, das nur hin und wieder durch spärliche Spannungsmomente ausgebremst wird. Ein paar nett anzusehende Tricks schaffen ebenfalls keinen Handlungsersatz.
Eine Heldengeschichte braucht aber große Momente und Konflikte, anständige Bösewichte und, egal ob Teil 1 oder Teil 4, eine in sich stimmige Geschichte. Mit allerhand Kniffen bei Musik und Effekten versucht Regisseur Rob Bowman, Interesse zu wecken und sein Publikum bei Laune zuhalten. Leider gelingt es ihm nicht. Jennifer Garner ist das Scheitern des Projekts unterm Strich ebenso wenig anzulasten wie den anderen Schauspielern oder den Special-Effects-Machern. Die vorhandene Leinwand-Präsenz läuft ob der grottig-unterentwickelten Story geradewegs ins Leere. Es scheint so, als hätten die Verantwortlichen ihrem jämmerlichen Streifen selbst keinerlei Bedeutung beigemessen, anders ist dieses Desaster kaum zu erklären. Einfach laufen lassen, irgendjemand wird?s schon rausreißen. Eben nicht. Der Karren ist ohne jeden Umweg in den Dreck gefahren. Schöne Scheiße!
3/10