Transporter 2 – The Mission

Recht entgeistert ob der Sinnlosigkeit des Geschehens wohnte ich vor einigen Jahren dem ersten Teil dieser Actionreihe bei. Die Handlung ist kompletter Tinnef, die Figuren aus dem RTL-Nachmittagsfernsehen. Aber, soviel ist mir seitdem klar geworden, auf diese Dinge kommt es einfach nicht an. Produzent Luc Besson, ehemals recht ambitionierter Regisseur, hat das Material nicht entworfen, um clevere Geschichten zu erzählen, sondern um überdrehte Action mit ein paar Jokes auf den Markt schmeißen zu können. Finanziell muss es sich gelohnt haben, denn was entdecke ich heute in der Videothek?Den zweiten Teil seines Humbug-Szenarios um den Actionhelden Frank Martin, aka The Transporter. Sein Beamer ist ihm wohl langweilig geworden, der Herr fährt jetzt einen nicht eben untermotorisierten Audi. Auch diesmal gibt es so was wie eine Handlung, man denke sich etwas Entführungs-artiges. An der Seite von Jason Statham spielt Amber Valetta, ein Ex-Model mit vorhandenem Talent für die Schauspielerei, wie schon in „Hitch“ zu sehen war. Der Plot bewegt sich in sehr eiligem Tempo seinem Ende entgegen, auf dem Weg dahin fallen dennoch einige Dinge auf. Da wären z. B. die wirklich miesen vom Computer errechneten Effekte, die einfach nicht sein müssten. Oder so offensichtliche Grottigkeiten wie kugelsichere Holztüren.

Andererseits ist „The Transporter 2“ nach 80 Minuten schon wieder vorbei, hat auf dem Weg dahin auch kurz mal Spaß gemacht und sich in etwa auf eine Stufe mit „XXX“ gestellt. Gefallen hat es mir nicht sonderlich, aber im Vergleich zum ersten Teil, von dem ich überhaupt nichts wusste, war die Erfahrung angenehmer. Keine Überraschung, wie deutlich die Handlung abgeschenkt wird, keine Enttäuschung ob der blutleeren Charaktere. Einfach nur stumpfe Action/Unterhaltung, die von der Bierindustrie gesponsert sein muss – bei dem immensen Unterschied, die das eine oder andere brennende Licht hier ausmacht. Serviervorschlag: gute Laune, drei Pils pro Nase, und eine Erwartungshaltung, als gäbe es den zweiten „XXX“ zu sehen. Denn geht’s!

4/10