Ich erinnere mich dunkel, vor vielen Jahren mal ein paar Folgen der US-Fernsehserie „Ein Duke kommt selten allein“ gesehen zu haben. Hängen geblieben ist, dass ein dicker Fiesling den zwei Cousins Bo und Luke Duke ans Leder wollte, weshalb die dauernd mit ihrem Dodge vor dessen Schergen davon gebrackert sind. Zudem war noch die langbeinige Daisy Duke dabei. Nun frischt die Hollywood-Version der Serie ungefragt meine Erinnerung weiter auf. Mit Johnny Knoxville und Seann William Scott in den Hauptrollen, Jessica Simpson als Daisy und der Country-Legende Willie Nelson als Onkel Jessie geht die Chose nun auf der großen Leinwand in die letzte Runde.
Mit „Drei Engel für Charlie“ und „Starsky und Hutch“ sind bereits zwei weitere Serien der Siebziger adaptiert worden, ohne dass dabei irgendein Mehrwert entstanden wäre. Diese Tradition wird von den „Dukes“ fortgesetzt. Obwohl Scott und Knoxville sichtlich bemüht sind, die Story in Fahrt zu bekommen, ist der Film nie mehr als eine lose Aneinanderreihung schlechter bis mittelmäßiger Szenen. Echte Lacher kann man lange suchen, ein paar müde Schmunzler finden sich schon leichter. Überhaupt nicht auszuhalten ist Burt Reynolds als Bösewicht Boss Hogg, dessen demonstratives Overacting einfach nur nervt. Von Jessica Simpson wurde kolportiert, sie hätte eigens einen Fitnesstrainer angeheuert, um ihren Hintern in Form zu bringen. Wenn das so ist, hat der Mann ganze Arbeit geleistet. Mit Schauspielerei hat ihre Rolle nichts zu tun, aber so war es wohl auch gedacht.Nun könnte ich mir die Mühe machen und die Story zusammenfassen, aber davon sehe ich mal ab. Im Mittelpunkt des Streifens stehen zu 90 Prozent die Dukes mit ihren albernen Scherzen, Raufereien und natürlich Verfolgungsjagden mit ihrer alten, General Lee genannten, Proleten-Karre. Ein Ausflug nach Atlanta ist im Paketpreis ebenfalls enthalten, ansonsten blickt der Film mit wohlwollendem Grinsen auf seine Hazzard-County-Sippschaft. Mit breitem Südstaatenakzent kaspern sich nahezu alle Beteiligten so durch den Film, knifflige Themen wie Rassismus werden (Gott sei Dank) einfach ausgeblendet. Im Endeffekt gibt es dafür gerade noch 3 von 10 Punkten, versehen mit dem Hinweis, dass eine Kamera, die meinen Gesichtsausdruck beim Betrachten dieses Trashfilms aufgenommen hätte, wahrscheinlich einen unterhaltsameren Film geliefert hätte.
3/10