Speed 2 – Cruise Control
Der Überraschungserfolg von „Speed“ machte eine Fortsetzung wohl unausweichlich, obwohl Keanu Reeves (völlig zurecht) absagte. Aber Sandra Bullock war immerhin just zum Star mutiert, weshalb als Reeve-Ersatz Jason Patric verpflichtet wurde. Wieder muss ein Gefährt mit mächtig Dampf irgendwo lang rasen, wobei sich die Produzenten doch tatsächlich für ein Kreuzfahrtschiff. entschieden. Trashig und hirnrissig, versehen mit einer Terrorstory zum abgewöhnen (Oder wars Lösegeld? Beides?) erreicht dieser erbärmliche Streifen sein lahmes Finale in einer Folge von abgrundtief schlechten Einstellungen, die das Schiff beim Auflaufen auf eine geruhsame Ferienküste zeigen. GAAANZ langsam bohrt sich dann das Schiffsmodell in das kleine Strandmodell. Der ganze Film ist schlichtweg eine niveaulose Frechheit.
Die Mumie 2
Es gibt einen sehr berechtigten Einwand gegen die Aufnahme des Films in diese Liste: schon „Die Mumie“ ist letztlich scheel. Aber als Einzelfall, als fehlgeschlagenes „Indiana Jones“-Surrogat kann man den Film ja einsehen. Einzig fortgesetzt hätte er wirklich nicht werden dürfen. Nicht nur, dass die Story scheisse ist, der Film ist auch noch zu lang und mit billig wirkenden Special-Effects ausgestattet. Alles in allem schlicht nicht auszuhalten. Immerhin sind seit dem Start des Films einige Jahre ohne eine weitere Fortsetzung vergangen…vielleicht bleibt das wirklich so!
Mission:Impossible 2
Die Kombination des Schreckens liefern hier Script und Regisseur. Denn was die Drehbuchautoren offenbar von Anfang an verbockt haben (alter Schwede, ist die Handlung VERKORKST!!), reitet John Woo, der „Slow-Motion-Weltmeister auf Lebenszeit“, noch tiefer in die Scheisse. In protzigen, unglaublich künstlichen und sterilen Bildern präsentiert er den selbstgefälligen No-Brainer, und nicht mal die Action ist wirklich überzeugend. Gegenüber diesem Schrott war De Palmas Erstling der Reihe überaus anständiges Hollywoodkino. „M:I2“ geht also echt gar nicht – „Glotzen:Impossible“! Nichtsdestotrotz werde ich dem dritten Teil eine Chance geben. Kann ja nur besser werden.
Matrix 2&3
Schon klar, so schlimm wie etwa „Speed 2“ sind „Reloaded“ und „Revolutions“ nicht. Aber „Speed“ war ja auch ?nur? ein kurzweiliger Actionfilm, wohingegen „Matrix“ doch sehr viel mehr zu bieten hatte und folglich weitaus höhere Erwartungen geweckt hat. Leider, und da kann man noch soviel entgegenhalten, sind beide Filme letztlich verhunzt. Die düstere Atmosphäre des ersten Teils ist entweder beinahe weg (Reloaded) oder zum „Star Wars“-artigen Sci-Fi-Kitsch verkommen (Revolutions). Fernab von irgendwelchen Wirklichkeitstheorien, auf denen das alles nun fußen mag oder auch nicht, hangelt man sich über Drahtseilkämpfe und Dialogkadaver übelster Sorte zu allerlei Endkämpfen – bis einem das Schicksal der Menschheit (real oder auch nicht) am Allerwertesten vorbei geht. Wie war das noch gleich mit „Cause and Effect“? Boooooriiing!!!!!!!!
Hannibal
Es mag ja meintwegen ein wenig nach Arbeitsverweigerung klingen wenn ich „Hannibal“ hier präsentiere und gleichzeitig eingestehe, dass ich die Buchvorlage gar nicht gelesen habe. Aber hey, hier geht’s um Filme, und wenn Autor Thomas Harris keine anständige Vorlage für eine Fortsetzung vom „Schweigen der Lämmer“ liefern konnte, und auch zweihundert Drehbuchprofis und ein handwerklich großartiger Regisseur daran scheitern, dann fängt man a) nochmal von vorne an, oder b) schenkt sich das Ganze. Nun, die Kohle lag aber nunmal auf der Strasse, und Dino DeLaurentiis sammelt sie mit dem jämmerlichen Streifen auf, der „Hannibal“ dann letztlich geworden ist. Einzig Anthony Hopkins zeigt in einigen Szenen, warum er durch seine Rolle unsterblich geworden ist. Trauriger Höhepunkt des Films ist der breiige Bösewicht mit seinen verhorsteten Schweinen. Mein lieber Scholli! Scholli, mein Lieber!
Batman 3 & 4
Ohne ein großer Fan zu sein kann ich sagen, dass ich Tim Burtons „Batman“ und „Batman Returns“ für stilistisch einwandfreies Popcornkino halte. Ganz anders die unter der Regie von Joel Schumacher entstandenen Fortsetzungen „Batman und Robin“ und „Batman Forever“. Mit wechselnden Hauptdarstellern und einer immens teuren Riege an Bösewichtern (Schwarzenegger, Tommy Lee Jones, Uma Thurman, Jim Carrey) versehen sind beide Filme komplette Desaster. Die düstere Stimmung ist weg, stattdessen gibts knallbunte Hirnlos-Action und lieblos zusammengeschusterte Stories. Es mag ein wenig lächerlich klingen, einem „Batman“-Streifen Ausverkauf vorzuwerfen, aber hier ist einfach eine Grenze erreicht. Nur noch das Franchise ist wichtig, die Kohle bestimmt alles, mit ordentlich Werbung wirds schon ein Hit – nach dem Motto hat Warner Brs. zwei grottige, langweilige Actionstreifen geschaffen, die uns heute noch im Fernsehen auf den Zünder gehen. Shame on you, Mr. Wayne!
Rocky 4
Nicht dass der erste „Rocky“ großes Kino gewesen wäre, aber allein wegen Stallones erschöpfter ‚Adriaaaaan‘-Rufe am Ende muss man ihn doch lieb haben, oder? Nun, die ersten beiden Fortsetzungen sind schon eher überflüssig, aber noch weit von dem Geschmacksverbrechen „Rocky 4“ entfernt. Hier gibt es den Kalten Krieg im Kino, mit leichter ideologischer Einfärbung zugunsten der Amerikaner. Nachdem Kollege Apollo Creed den Kampf mit Sowjet-Kampfmaschine Ivan Drago nicht überlebt, schwört Balboa Rache und tritt seinem Kontrahenten auf feindlichem Territorium, will sagen Moskau, entgegen. Dabei gewinnt unser Tiger dann sogar die Herzen des russischen Publikums. Das ganze ist so abgrundtief schlecht, es ist fast schon wieder gut. Aber eben nur fast. Yuck!
Rambo 2 & 3
Die Nennung dieser beiden cineastischen Missetaten ist keineswegs der blanke Hohn, denn ich zähle „First Blood“ aka „Rambo 1“ tatsächlich zu den besseren Filmen der 80er. Sicher ist er ideologisch bestenfalls tolerierbar, aber als Actionfilm funktioniert er bestens. Mit „Rambo 2“ ist das dann aber sofort vorbei – nun rückt die geschichtsverdrehende Heldenverehrung und der ganze widerliche Patriotismus-Mist in den Vordergrund, worunter vor allem die Spannung leidet. John Rambo wird dabei vom freidrehenden Außenseiter zur lächerlichen Rächerfigur, die Handlung in Vietnam (bzw. Afghanistan) ist gar so bescheuert, dass ich nicht drüber sprechen will. Höhepunkte sind der herzzereissend erbärmliche Schluss von Teil 2 sowie der berühmte Aphorismus über blaues Licht aus dem dritten und hoffentlich letzten Teil.
Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich
Nach dem gelungenen Erstling mit Ben Stiller und Robert De Niro hat man für die Fortsetzung noch Barbra Streisand und Dustin Hoffman ins Boot geholt, was sich ja gar nicht schlecht anhört. Fakt ist aber, dass der Film einfach nicht komisch ist. Auf dem Niveau von „American Pie 2?“ werden hier ein paar dämliche Witzchen mit Kalauern und Slapstick verrührt, das Ergebnis ist in etwa so erbauend wie die Tatsache, dass Bayern dieses Jahr schon wieder Meister wird. In der Liste hier hat er sich gegen „Reine Nervensache 2“ durchgesetzt, der zwar auch nichts taugt, aber irgendwie weniger ärgerlich ist.
Triple-Bond-Feature
Als großer Fan der Reihe muss ich hier mal kurz meinem Ärger über die drei schlechtesten Bondfilme loswerden. Aber bitte nicht falsch verstehen: Diese Filme sind um Längen besser als der oben genannte Dreck, mmkay?! Zunächst, dass wird niemanden groß überraschen, „Der Mann mit dem goldenen Colt“. Roger Moore ist zwar noch recht jung, dem Film hilft das jedoch nicht. Die Handlung ist bekackt, die Action lahm, wär’s kein 007-Streifen würde ich vielleicht die Höchststrafe verhängen. Und noch ein Moore-Bond darf nicht fehlen: „A View To A Kill“. Bond ist hier eigentlich schon Rentner und humpelt nur mehr durch einen elenden Plot. Danach war Schluss mit Roger. Zu guter Letzt muss „Stirb an einem anderen Tag“ Erwähnung finden. Trotz aller gut gemeinten Verweise auf die vorigen Filme ist Bond von rechten Weg abgekommen. An Pierce Brosnan liegt es wie ich finde nicht, dass langweilige Action, die viel zu nah an Schrott a la „xXx“ dran ist, das Szenario bestimmt. Die erbärmlichen Bösewichter sind kaum auszuhalten, nach solchen Vollpfosten will man lieber Blofeld wiederhaben als sich weiter so einen Grind ansehen zu müssen.