Um es gleich vorweg zu nehmen, ich fand schon den ersten Teil dieser Serienkiller-Reihe verdammt lau. Sicher gab es ein paar gruselige Schockeffekte, aber eine Vorliebe für Horrorfilme habe ich bekanntlich nie gehabt, und die Story (nicht die Idee) fällt bei genauerem Hinsehen auch auseinander. Das haben viele Leute anders gesehen, weshalb nun also Teil 2 im Kino anläuft. Aus dem ersten Film sind nur noch der Killer Jigsaw und das überlebende Opfer Kerry dabei, die Story ist jedoch dem Vorgänger sehr ähnlich.
Der krank vor sich hin siechende Jigsaw (Tobin Bell) hat ein halbes Dutzend junger Menschen in einen Raum gesperrt, unter ihnen der Sohn von Polizist Matthews (Donnie Wahlberg). Nun will er in bester B-Movie-Tradition „ein Spiel spielen“. Das Verließ der Opfer wird langsam mit Nervengas gefüllt, weshalb die Zeit drängt. Es gibt eine Möglichkeit, lebend zu entkommen, allerdings involviert das einige jener ekligen und schaurigen Prüfungen, die sich der Meister so gerne ausdenkt. Parallel zu den verzweifelten Versuchen der eingesperrten Versuchskaninchen lädt Jigsaw Matthews zum Gespräch, der vor Sorge um seinen Sohn kurz vor dem Ausrasten ist. Wer an „Saw“ seinen Spaß hatte, dem wird wahrscheinlich auch dieser zweite Teil gefallen. Er ist ähnlich brutal, setzt recht gekonnt auf Schockeffekte und geht schnell vorbei. Mir selbst hat das ganze nicht so recht Spaß gemacht, aber das war auch nicht unbedingt zu erwarten. Die Handlung mag kompletter Blödsinn sein, die Charaktere austauschbar und die Dialoge platt und hohl, aber die Produzenten wollten mit „Saw 2“ auch keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern das gewonnene Publikum bei der Stange halten. Somit kann man den Film durchaus als Erfolg werten. Ich selber habe endgültig genug gesehen. Wenn bald der geplante dritte Teil anläuft spiele ich meine „Aus dem Gefängnis frei“-Karte und mache lieber einen ausgiebigen Spaziergang. 4/10