Die Super-Ex

Filme über Superhelden gab es in den letzten Jahren mehr als genug. Neben Spiderman eroberten die X-Men und viele andere die Leinwand, dazu wurden Batman wie auch Superman erneut aus der Taufe gehoben. Regisseur Ivan Reitman („Ghostbusters“) bringt mit G-Girl nun seine eigene Superheldin auf die Leinwand. Der Witz an der Sache: „My Super Ex-Girlfriend“ ist eine romantische Komödie, die mit den klassischen Motiven ihrer ernstgemeinten Vorgänger völlig unverfroren Schabernack betreibt. Vor allem dank des naiv-charmanten Tones, den der Film anschlägt, geht die Rechnung dabei erstaunlich gut auf.Los gehts mit Matt Saunders (Luke Wilson), einem netten Kerl von nebenan. Der ist schon lange heimlich in seine mit einem Model liierte Kollegin Hannah (Anna Faris) verliebt, wird aber von seinem Kumpel Vaughn angestiftet, in der U-Bahn eine unbekannte Frau um ein Date zu bitten. Diese Frau ist Jenny Johnson (Uma Thurman) und macht – zumindest auf den ersten Blick – den Eindruck einer autistischen Bibliothekarin. Immerhin stimmt sie einem Date mit Matt zu, nachdem der den Diebstahl ihrer Handtasche verhindern kann. Gleich beim ersten Date redet sich Jenny um Kopf und Kragen, eine Rolle, die in den meisten Filmen den Kerlen zufällt. Die beiden werden trotzdem ein Paar, und bald eröffnet Jenny dem arglosen Matt ihre wahre Identität – sie ist G-Girl, New Yorks Superheldin Nr. 1.

Matt findet das zunächst mal große Klasse. Immerhin vögelt er eine waschechte Superheldin, wenn dabei auch mal (oder eher immer) das Bett zu Bruch geht. Leider entpuppt sich Jenny langsam aber sicher als neurotisch-eifersüchtiges Biest, und lässt Matt keine andere Wahl als die Beziehung zu beenden. An Ort und Stelle schwört G-Girl Jenny Rache, um dann buchstäblich durch die Decke zu gehen. Sie lässt in der Folge nichts unversucht, Matt für seine (angebliche) Grausamkeit zu bestrafen. Der will gleichzeitig endlich Kollegin Hannah seine Liebe gestehen. Das riecht nach Ärger. Und genau den gibt es im Stile einer gut gelaunten Nummernrevue auch zu sehen.

Die Hauptdarsteller tragen einen großen Anteil zum Gelingen dieses Films mit bei. Luke Wilson gibt den sympathischen Durchschnittstypen, dem die Situation verständlicherweise über den Kopf wächst. Uma Thurman gibt ohne unnötige Übertreibung die Superheldin und bringt Jennys Schwächen gleichzeitig gekonnt rüber. Auch Anna Faris und die Nebendarsteller passen wunderbar ins Bild. Man behalte dabei bitte im Auge, dass sich „Die Super-Ex“ keineswegs ernst nimmt, sondern einfach mit großer Freude durch sein gut durchdachtes Szenario tingelt. Der Film bietet einige richtig gute Lacher, ein paar flotte Actionsequenzen (die sich gar nicht erst die Mühe machen, mit den Großproduktionen in Konkurrenz zu treten) und findet ein gut zum Geschehen passendes Ende. Ganz nebenbei gibt es natürlich auch noch einen Bösewicht zu bekämpfen, der G-Girl ein für allemal ihrer übernatürlichen Kräfte berauben will.

„Die Super-Ex“ bietet gekonnte Unterhaltung, wird aber niemanden aus den Schuhen hauen. Daß er mir trotzdem gut gefallen hat, liegt vor allem am Drehbuch. Da stimmen die Proportionen zwischen Spaß und Action, es gibt keine Figur mehr als nötig und am Ende löst sich alles in Wohlgefallen auf. Der Weg dahin bietet gute und vor allem witzige Dialoge, Schauspieler, die ihre Rollen verstanden haben, und ein paar treffende Seitenhiebe auf die Fledermaus- und Spinnenmänner dieser Welt. In einer der schönsten Szenen schmeißt G-Girl ihrem verhassten Ex einen lebendigen Weissen Hai ins Schlafzimmer – Strafe muss schließlich sein. Wer darüber nicht lachen kann, der sollte es mit dieser Komödie lieber gleich sein lassen.

7/10