Death Proof

Die Beschwerden, Quentin Tarantino hätte aufgehört das Kino neu zu erfinden, oder wenigstens der Taktgeber der cineastischen Postmoderne zu sein, häufen sich schon länger. Sieht man nun sein neuestes Werk „Death Proof“ möchte man dem glatt zustimmen, und sollte es auch ohne Bedenken tun. Tarantino gefällt sich sichtlich darin, nur Filme zu drehen, die ihm mächtig Spaß machen, und es genügt ihm weiterhin die coolste Sau am Strand zu sein. Denn auch das beweist „Death Proof“ durchaus. Die vielen Tarantino-typischen Dialoge nerven zwar teilweise schon, trotzdem würde man es niemandem sonst überhaupt abkaufen. Die totale B-Movie-Ästhetik, der hippe Soundtrack, die übertriebene Gewalt, augenzwingernd angereichert mit etwas Feminismus und unterlegt von einer sinnfreien Story (Killer jagt scharfe Ladies mit seinem Muscle-Car, bringt alle um, jagt andere scharfe Ladies und kriegt gescheuert) – das alles sorgt für vergnügliches Trash-Kino. Gegen Ende scheint auch Tarantinos scharfer Blick für das richtige Ende einer Story noch mal durch, wenn sein Bösewicht Kurt Russell ganz ungewohnte Töne von sich gibt. So langsam gilt also für QT, was für Woody Allen schon lange gilt: seine Filme sind nicht mehr die Sensation, aber locker besser als 80% vom Rest. Wenn er sich dann noch angewöhnen könnte genau wie Kollege Allen mindestens einen Film pro Jahr zu machen: alles wäre gut.
8/10
PS: Wie der Film im Rahmen des ursprünglich geplanten Trash-Double-Features „Grindhouse“ zusammen mit Robert Rodriguez „Planet Terror“ rüber gekommen wäre ist unklar. Denn der läuft erst im Oktober hier an…

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