Seine Kolumne über die Schwierigkeiten des Alltags sichern dem Witwer Dan (Steve Carell) ein sicheres Einkommen und eine treue Leserschaft. Mit seinen drei Töchtern besucht er das traditionelle Familientreffen mit seinen Eltern, Geschwistern und deren Anhang. Eigentlich moralisch unfehlbar stellt Dan sehr schnell fest, dass er unsterblich in die neue Freundin seines Bruders (Juliette Binoche) verschossen ist – eine unhaltbare Situation, zumal das ganze auf Gegenseitigkeit beruht und sich zwangsläufig vor versammelter Mannschaft abspielt. Obwohl sich „Dan in real Life“ (Originaltitel) realistisch gibt, ein paar herrliche Szenen einstreut und von seinen starken Darstellern profitiert bedient sich der Film letztlich klebriger Hollywood-Drehbuchwendungen und braucht einige unglaubwürdige Momente, bis ein versöhnliches Ende ermöglicht ist. Das macht meist durchaus Spaß, führt aber auch zu der ernüchternden Erkenntnis, dass der Mainstream den Independent-Film als Marketing-Masche entdeckt hat.
6/10