Nur für wahre Cineasten…

Roland Emmerich ist nicht bekannt für feingeistiges Kinos, sondern für unterhaltsamen Special-Effects-Unsinn, der im Idealfall – wie bei „The Day After Tomorrow“ – sogar noch ein bisschen konsensfähige Politik einstreut. Mit „10 000 B.C.“ lotet er dann aber auch im Vergleich mit seinen früheren Werken neue Untiefen aus. Ein paar Urmenschen im Kampf mit Mammuts, anderen Biestern und bösen Häschern hat er sich einfallen lassen, doch schon die Special-Effects sind enttäuschend schwach, ganz schweigen von der beliebigen Abenteur-Story und dem historisch wenig schlüssigen „Hintergrund“. Fakt ist, dass ich das Ende des Films nicht mehr erlebt habe und auch sicher keinen erneuten Versuch starten werde, es doch noch bis zu den Credits zu schaffen.
2/10

Nach seinem gelungenen Comeback als „Rocky Balboa“ hat sich Sly Stallone nun auch noch mal als „Rambo“ versucht, ebenfalls unter eigener Regie. Wie schon in den anderen Fortsetzungen lebt John Rambo anfangs stoisch und einigermaßen friedlich vor sich hin, um dann doch vom Ruf des Abenteuers reaktiviert zu werden. Die gute Nachricht: „Rambo“ bietet keine ideologisch verbrämte Geschichtsverzerrung oder Propaganda wie die Teile zwei und drei. Die schlechte Nachricht: er bietet auch sonst nicht viel. Nachdem einige zivile Helfer in die Fänge der burmesischen Junta gelangen sieht sich Rambo gezwungen sie mithilfe eines Söldner-Trupps zu befreien. Den Rest kann man sich dann schon denken. Bemerkenswert ist allein die unsagbare Brutalität der martialischen Bilder. Körperteile zerfetzen, Blut spritzt durch die Gegend, jede Art der körperlichen Gewalt gegen Schuldige und Unschuldige wird ausgiebig zelebriert. Zuweilen ist sehr deutlich sichtbar, dass die Blutfontänen und Körperteile am Rechner entstanden, einen Unterschied macht das aber nicht. Die Bösewichter sind eindimensional sadistische Killer, politische oder kulturelle Erklärungen zur Situation bleiben aus, und Rambo selbst hat für die Naivität der Helfer bloss Verachtung übrig, ringt sich aber trotzdem dazu durch noch einmal den Killer in sich zu entfesseln. So ist der Film letztlich nichts weiter als eine blutrünstige Ballerorgie, die sich einen quasi-politischen Anstrich gibt. Aus der im ersten Teil mal als gebrochener Charakter erfundenen Figur Rambo wird nichts weiter rausgeholt als ein paar scheele Flashbacks – und die Erkenntnis, dass der Mann ohne sein Messer doch nicht leben kann.
4/10