Zugegeben, viel ging hier nicht in den vergangenen Wochen. Die ersten Blockbuster des Sommers habe ich allesamt nicht gesehen, es wird aber sicher bis zur DVD-Veröffentlichung hier was zu „Indy 4“, „Iron Man“ und Konsorten stehen. Bei genauerer Betrachtung war ich dieses Jahr überhaupt nur zweimal im Kino. Im Januar „My Blueberry Nights“, vor ein paar Wochen „Schmetterling und Taucherglocke“ im Freiluftkino. Letzteren habe ich hier auch noch nicht ausreichend gewürdigt – der Film verbindet Unterhaltung und Anspruch auf wunderbare Weise und lohnt sich in jedem Fall.
Mein nächster Pflichttermin im Kino wird dann wohl „The Dark Knight“ sein. Der neue Batman-Streifen wird in den USA bereits als Meisterwerk gefeiert, das den Bubblegum-Touch von bunten Comicverfilmungen endgültig zu Grabe trägt (und laut IMDB.com nebenbei mit einem Einspielergebnis von ca. 155 Mio. $ am ersten WE einen neuen Rekord aufgestellt hat). Klingt soweit gut, vieleicht sogar besser. Besonders viele gelungene Filme sind mir ansonsten nicht untergekommen.
„Boarding Gate“ ist ein trashiger, kleiner Thriller, passend besetzt mit den Trash-Ikonen Michael Madsen und Asia Argento in den Hauptrollen. Macht auf gehobenem B-Film-Niveau Spaß, kann anschließend auch wieder vergessen werden.
„I’ll Sleep When I’m Dead“ ist bereits ein paar Tage älter. Mit Clive Owen und Jonathan Rhys Meyers in den Hauptrollen gut besetzt ist der Film ein solider Vertreter des modernen britischen Gangsterfilms, ohne groß zu begeistern.
„The Other Boleyn Girl“ wiederum setzt im Bereich Kostümdrama auch keine neuen Maßstäbe, der Film ist in allen Belangen mittelmäßig und darf getrost geskippt werden.
„Vantage Point“ erzählt von einem fiktiven Attentat auf den US-Präsident, und das gleich aus mehreren Perspektiven, die dem Zuschauer langsam vermitteln, was sich da eigentlich genau zugetragen hat. Als Thriller durchaus gelungenen mit spannenden Momenten. Glaubwürdigkeit ist nicht so die Stärke des Films, aber das darf vernachlässigt werden – der Film ist nicht politisch und will uns keine großen Weisheiten näherbringen.
Große Enttäuschung des Jahres: Francis Ford Coppolas „Jugend ohne Jugend“ ist tatsächlich so wirr, anstrengend und überambitioniert wie es in fast allen Kritiken zu lesen war. Sollte niemanden davon abhalten, es zu versuchen. Vielleicht schnallt ja irgendwer, um was es in der Geschichte um ewige Jugend, Liebe und Zeitsprünge EIGENTLICH geht.
Nicht zu vergessen auch das andauernde „Snake Eater„-Revival, das ganz Deutschland fest im Griff hat. Die entsetzlich miese C-Film-Trilogie mit „Renegade“-Hauptdarsteller Lorenzo ‚Lame-ass“ Lamas überzeugt auf ganzer Linie mit grottigen Dialogen und auffällig bekackten Effekten. Für Freunde des gepflegten Scheissfilm-Videoabends sind alle drei Teile große Leckerbissen – not be missed!