Wanted

Der russisch-kasachische Regisseur Timur Bekmambetov hat sich mit „Wächter des Tages“ und „Wächter der Nacht“ international einen Namen gemacht, und gibt nun mit der Baller- und Actionorgie „Wanted“ sein Hollywooddebut. James McAvoy („Last King of Scotland“) spielt den Buchhalter und Berufs-Loser Wesley, dessen Leben eines Tages durch den urplötzlichen Auftritt der Killer-Queen Fox (Angelina Jolie) einen drastischen Richtungswechsel erfährt.

Um eine geheime Bruderschaft (die offensichtlich auch Schwestern aufnimmt) geht es da, die aus geheimen Quellen stammende Mordaufträge ausführt – zum Wohle der Menschheit natürlich. Bis Wesley richtig loslegen darf muss er einige „Matrix“-artige Initiierungsrituale bestehen und sich mit Fox auf Zügen austoben, dazwischen packt die Story dann schon eine Menge Action und Geballer, bevor sich der Film in den letzten 40 Minuten um seine „Story“ kümmert.

Mit bemerkenswerter Brutalität feiert der Film seine anständig choreografierten Actionszenen, Kopfschüsse gibt es rückwärts, vorwärts und gerne auch in Zeitlupe. Das ganze ist etwa so sinnlos wie es hektisch ist, denn „Wanted“ ist ausschließlich an Tempo und Dynamik interessiert – auch wenn man mit Terence Stamp und Morgan Freeman zwei Nebendarsteller verpflichtet hat, die eigentlich für etwas mehr Bodenständigkeit stehen. Der ganze Quatsch (leider weitestgehend ironie- und humorfrei inszeniert, wie schon Tekmambetovs „Wächter“-Filme) ist dann auch schnell wieder vorbei und darf getrost vergessen werden, weder die Schauspieler noch die Action und schon mal gar nicht die Story haben wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen (abgesehen von der absolut SCHWACHSINNIGEN Art und Weise, wie die Brotherhood ihre Aufträge entgegen nimmt).

6/10