„Benjamin Button“ ist definitiv ein Stück Kino mit großen Ambitionen. Basierend auf einer Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald („The Great Gatsby“) erzählt David Fincher („Sieben“) die außergewöhnliche Geschichte eines Mannes, der rückwärts altert. Anno 1918 kommt Benjamin Button als kleiner runzliger Greis (später gespielt von Brad Pitt) zur Welt, seine Mutter stirbt bei der Geburt, der Vater gibt das Kind – wie passend – im Altenheim ab.
Aufgezogen wird er von einer fürsorglichen schwarzen Pflegerin und ihren Kollegen, die ihn hegt und pflegt bis der kleine alte Mann seine eigenen Wege beschreiten kann. Und so entwickelt sich der Film ein bißchen a la „Forrest Gump“, er durchquert Generationen und Lebenswege, und begleitet seinen ungewöhnlichen Helden durch die Zeit bis er tatsächlich das Glück zu finden scheint. Schauspielerisch ist die Leistung von Brad Pitt (mit Hilfe zahlreicher digitaler Tricks) aller Ehren wert, und Cate Blanchett als love interest mit Hindernissen (sie wird älter, er jünger) verleiht der märchenhaften Story das nötige menschliche Fundament.
„The Curious Case of Benjamin Button“ ist eine gekonnte Erzählung, stimmig in der Inszenierung, opulent ausgestattet und wunderschön gefilmt. Am Ende bleibt natürlich alles ein Märchen, anders als beim erwähnten „Forrest Gump“ gibt es auch weniger Bezüge zu Geschehnissen der Zeitgeschichte. In dieser Hinsicht ist der Film bemerkenswert altmodisch, konzentriert auf seine wundersame Geschichte und ohne störenden Anspruch auf irgendwelche Formeln zum Glücklichsein – aber auch ohne nennenswerte Reflexion seiner Story. Mit über 160 Minuten nimmt er sich eine Menge Zeit, ohne dass es aber größere Längen gäbe. Sicher nicht ganz zufällig wird der Film in der kalten Jahreszeit (und Oscar-Zeit) gestartet, und man kann davon ausgehen, dass der Film (nicht zu Unrecht) ein großes Publikum finden wird.
3/5
PS: Wie ich grade lese ist mit Erik Roth bei „Forrest Gump“ und diesem Film derselbe Drehbuchautor am Werk gewesen..vielleicht daher die Ähnlichkeiten?
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