Tja, der große Tag ist nun gekommen. Leider reicht das noch nicht, denn die Oscars finden hierzulande ja nicht tagsüber oder abends statt. Sie starten um 2 Uhr morgens am Montag. Das ist noch ein bisschen hin. Als erfahrener Oscar-Gucker hat man im Laufe der Jahre ein paar Dinge gelernt. Man denkt z. B. nicht vor 22 Uhr daran, das es mal losgehen könnte. Man macht auch nicht um 21 Uhr schon mal ein Bier auf – dann ist man wenn es losgeht entweder zu müde/eingeschlafen, zu betrunken oder hat kein Bier mehr da und rennt während des pompösen Beginns zur Tanke. Haben wir ALLES schon gehabt.
Zur Übertragung: Soweit ich das geschnallt habe überträgt Pro7 die Gala live und OHNE Simultanübersetzung. Da sag ich schon mal danke! Los geht es laut TVMovie.de um eins mit einem „Warmup mit Annemarie Warnkross“. WTF? Nie gehört den Namen (Rechercheergebnis: Moderatorin von „taff“), läuft aber auf die übliche Gleich-gehts-los-Panikmache hinaus, vielleicht garniert mit ein paar Einspielfilmchen zu den wichtigsten nominierten Filmen und Stars. Nun gut. Schlimmstenfalls muss halt der Ton ausgemacht werden.
Dann kommt die Nummer mit dem roten Teppich – auch hier wird Frau Warnkross das Zepter schwingen und den Promis geistreiche Sätze entlocken. Oder auch nicht, je nachdem wie die Prominenz das deutsche Fußvolk zu behandeln gedenkt. Peinlicher als Anke Engelkes Versuch, derselben Nummer komische Seiten abzugewinnen wird es schon nicht werden.
Wenn der ganze Ringelpietz vorbei ist darf es endlich losgehen – aber was darf man eigentlich erwarten? Nun ja, WENN Mickey Rourke einen Oscar für den „Wrestler“ bekommt, werden sich sicher bemerkenswerte Szenen abspielen. Schon weil Rourke im Smoking aussehen muss wie eine overdresste Mülltonne. Heath Ledger ist ja wie man hört selbst im Falle eines Sieges verhindert, aber im Ernst: gewinnt er posthum, wer nimmt das Ding entgegen, und gibt es dann noch eine Grabrede? Wenn „Slumdog Millionaire“ abräumt wäre das sicher was feines, aber nicht sonderlich spannend – überraschte Preisträger sind ja meist die unterhaltsameren. Bleibt die Frage, ob Kate Winslet im Falle eines Triumphs EINIGERMAßEN die Fassung behält, oder mit ewig langem Rumgestammel und Geheule das Orchester zum Äußersten treibt.
Das ist also der Stand der Dinge. Ich überleg mir jetzt, was ich bis Mitternacht noch tun will, dreieinhalb Stunden sind ja eine lange Zeit…
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