Musicals sind ja nun wahrlich nicht mein Fall. Gut für „Cadillac Records“ also, dass der Film trotz zahlreicher ausführlicher Gesangseinlagen doch eher als Drama daherkommt. Der Film ist eine Biographie des in den 50er und 60er Jahren bekannten und erfolgreichen Blues und Rock’n’Roll-Labels Chess, bei dem unter anderem Muddy Waters, Howlin‘ Wolf und Chuck Berry unter Vertrag standen. Adrien Brody („King Kong“) spielt den Gründer und Besitzer des Labels, Leonard Chess. Jeffrey Wright ist als Muddy Waters dabei, Beyonce Knowles als Etta James und Mos Def als Chuck Berry.
Von den beschwerlichen Anfängen in einem heruntergekommenen Viertel von Chicago, über die Entdeckung der ersten großen Talente bis zu den Nr.1-Hits folgt der Film seinen historischen Vorbildern. Wobei zu hören ist, dass einiges verändert oder weggelassen wurde (es gab zwei Brüder Chess, Bo Diddley fehlt komplett). „Cadillac Records“ sieht gut aus und überzeugt auch, was die Schauspieler betrifft. Dramaturgisch gibt es leider offensichtliche Schwächen, obwohl der Ansatz, die Geschichte des Labels und seiner Künstler gemeinsam zu erzählen zunächst durchaus stimmig ist. Wenn jedoch etwa nach der Hälfte der Story die Dinge etwas komplizierter werden verliert der Film seinen Fokus und kämpft an zu vielen Fronten. Wirklich mitreißend ist das Geschehen daher nicht, auch wenn man meist gern und interessiert hinsieht. Einige der Figuren hätten wahrscheinlich locker ihre eigenen Filme verdient, hier aber gewinnt keine Figur genug Tiefe, um dem Ganzen ein emotionales Fundament zu geben.
3/5