Wie die Süddeutsche Zeitung hier berichtet wird es James Bond in seinem nächsten Film mit den Taliban zu tun bekommen. Geschichte wiederholt sich ja bekanntlich, denn schon in „The Living Daylights“ war Bond am Hindukusch unterwegs. Damals (vor 20 Jahren) waren die Mudschaheddin allerdings noch Verbündete im Kampf gegen internationale Waffen- und Rauschgifthändler.
Ob der Filmreihe ein so hohes Maß an Realismus gut zu Gesicht steht ist bestenfalls unklar. Nach dem Ende des Kalten Krieges haben die Produzenten auf High-Tech-Terroristen, einen Medienmogul, einen Psychopathen und einen durchgeknallten General aus Nordkorea gesetzt, bevor in den neuen Filmen mit Daniel Craig in der Hauptrolle die Geheimorganisation Quantum eingeführt wurde. Nun sind also die Taliban an der Reihe, wenn auch sicherlich nicht in einer Story von „Rambo“-mäßiger Einfachheit.
Bösewichter hin oder her sollte der neue Bond wieder ein wenig 007-Zutaten ergänzen, die dem Vorgänger doch deutlich abgingen. Nichts gegen ernstgemeinte Actionfilme, aber seit wann muss James Bond darin mitspielen? Nach der Auferstehung der Figur, die nun weniger Playboy-mäßig elegant und selbstironisch angelegt ist, sollten sich die Produzenten gut überlegen, ob sie sich mit ihren Filmen wirklich soweit in die Realität wagen sollten. Aktuelle Kriegsfilme, dass werden sie nämlich auch mitbekommen haben, sind an der Kinokasse allesamt gefloppt. Für den nächsten Bondfilm ist das aber keine Option…