Mit der Tagline „The End Begins“ macht der vierte Teil der „Terminator“-Reihe gleich deutlich, dass ein neues Kapitel aufgeschlagen wird. Der Kampf um die Zukunft der Menschheit wird nicht mehr im Hier und Jetzt ausgefochten, sondern in der Zukunft. Genauer gesagt im Jahr 2018. Die Maschinen von Cyberdyne haben weitgehend die Kontrolle über die zerstörte Erde übernommen, die Widerstandskämpfer haben einen schweren Stand. Mittendrin findet sich John Connor (Christian Bale), der den Glauben an einen Sieg gegen die Maschinen nicht aufgegeben hat.
Die Story von „Terminator Salvation“ ist sicherlich nicht die Hauptattraktion des Films, und auch nicht als solche gedacht. Die Zeitreisen-Logik ergibt nur bedingt Sinn und wird auch nicht weiter ausgeführt, die Übergänge zwischen Action und Drama sind zuweilen äußerst holprig. An die inszenatorische Klasse von „T2“ kommt Regisseur McG („Charlie’s Angels“) nie heran, was nicht wirklich verwundert. Es ist trotzdem ein wenig traurig zu sehen, wie weit man vom Niveau her in allen Belangen (außer der Action vielleicht) von James Camerons Meisterwerk entfernt ist.
Ein paar Terminator-Markenzeichen haben es in den Film geschafft, u. a. etwa die verlassene Tankstelle in der Wüste und der Kampf in einer Fabrikhalle. Von der Optik her geht „Salvation“ eher in Richtung Kriegsfilm, mit ausgeblichenen Farben und jeder Menge militärischem Gerät und Gerede. Das Grundgerüst jedoch ist wie schon bei den Vorgängern ein Action-Roadmovie. Sowohl Connor als auch der einzig nennenswerte Neuzugang unter den Figuren, die Mensch-Maschine Marcus Wright, sind ständig unterwegs.
Die Actionszenen sind eindeutig das Herz des Films, wobei eine Sequenz in der Mitte des Films herausragt. Special-Effects, Sets und Soundeffekte lassen nichts zu wünschen übrig, nur ganz selten ist zu merken, dass vieles am Computer entstanden ist. Es macht Spaß sich dem Inferno auszusetzen (in meinem Fall in der vierten Reihe des größten Saales im Cinestar), da hat sich der Eintritt schon gelohnt.
Weniger gelungen ist wie bereits erwähnt die Story. Obwohl ein paar richtig gute Szenen dabei abfallen ist sie offensichtlich durch zwei bis drei „rewrites“ gegangen. Um den Film am Laufen zu halten ist sie ausreichend, um aber ein mitreißendes neues Kapitel der Reihe aufzuschlagen doch etwas dünne. Was eine (sicherlich geplante) Fortsetzung der Reihe storytechnisch bringen soll ist unklar. Und zu allem Überfluss erinnert das Setting im Nachhinein auch sehr an die zwei letzten „Matrix“-Teile, denen ja im ewigen Gequatsche der Rebellen vom „entscheidenden Kampf“ ganz erbärmlich die Luft ausging.
Für sich genommen ist „Terminator Salvation“ ein guter Actionfilm ohne jeden Firlefanz. Hier werden keine „lustigen“ Sprüche geklopft oder idiotische Sidekicks eingeführt. Marcus Wright (Sam Worthington) ist eine stimmige Figur (solange man nicht genau über die Hintergründe nachdenkt), Anton Yelchin als John Connors Vater in jungen Jahren macht seine Sache ebenfalls gut. Christian Bale ist eine gute Besetzung für John Connor, wenngleich seine Performance nicht sonderlich bemerkenswert ist – dafür fehlen aber auch die großen dramatischen Momente. Von den Actionblockbustern des Frühjahrs ist mir dieser der liebste, was eine gute und eine schlechte Nachricht ist.
3/5
Ein Kommentar
Kommentare sind geschlossen.