Für einen polarisierenden linken Dokumentarfilmer wie Michael Moore ist die aktuelle Finanzkrise natürlich ein gefundes Fressen. Und deshalb hat er auch nicht lange gezögert, einen Film darüber zu drehen. Einen ersten Trailer zu „Capitalism – A Love Story“ gibt es nun bei Apple zu sehen. Ein paar entlarvende Szenen über die beängstigende Ahnungslosigkeit einiger Politiker sind schon zu sehen, generell aber habe ich keine großen Hoffnungen, dass der Film etwa an die Bissigkeit und ätzende Kritik von „Bowling for Columbine“ herankommt – schon weil die bescheuerten US-Waffengesetze ein leichteres Ziel sind als eine globale Finanzkrise.
Andererseits haben es die Broker, Manager und Politiker einfach verdient, dass jemand wie Moore mal vorbeischaut und unbequeme Fragen stellt. Denn auch wenn Moore gerne vereinfacht und verzerrt, sein grundliegendes Ansinnen (neben der Selbstdarstellung natürlich) ist es, den Mächtigen dieser Welt auf die Finger zu hauen und sich nicht mit leeren Floskeln und Mitleidsbekundungen abspeisen zu lassen. Ob das für einen unterhaltsamen und auch irgendwie gehaltvollen Film ausreicht muss halt abgewartet werden. Kinostart ist hierzulande der 22. Oktober.