Der US-Schauspieler Ashton Kutcher ist hierzulande eher als deutlich jüngerer Ehemann von Demi Moore und begeisterter Twitter-Nutzer bekannt. Einige kennen ihn vielleicht noch von der MTV-Show ‚Punk’d‘. Sein Image als ‚Boy toy‘ ist Teil des Konzepts von „Spread“ (Originaltitel), in dem Kutcher einen mittellosen, aber charmanten Jüngling namens Nikki spielt, der sich in L.A. von reichen Frauen aushalten lässt. Zu Beginn des Films macht er seine neueste Eroberung, eine reiche Anwältin (Anne Heche) mit schicker Villa in den Hollywood Hills.
Was folgt ist leider sehr vorhersehbar. Nikki nutzt seinen geliehenen Reichtum schamlos aus, erlebt nach ein paar weiteren Abenteuern die wahre Liebe, nur um dann festzustellen, dass die nicht so einfach zu haben ist – und er auch nicht mehr in sein bisheriges Leben zurückkehren kann. Kutcher schafft zwar den Spagat zwischen oberflächlichem Verführer und verlorener Seele, trotzdem hat seine Figur nicht genug Tiefe. Kein Wunder auch, denn statt einer schlüssigen Vergangenheit der Figur hat der Film nur einen Off-Kommentar zu bieten, in dem Nikki dem Publikum erklärt, wie das so genau zu laufen hat mit seinen vielen Eroberungen.
Statt einer interessanten oder bissigen Satire auf eine geldgeile, hedonistische und zynische Gesellschaft gibt es ein – von den für US-Verhältnisse sehr freizügigen und zahlreichen Sexszenen abgesehen – recht braves Drama, mit einer Mainstream-tauglichen Moral. Ein paar interessante Szenen fallen dabei ab, und das flotte Erzähltempo lässt „Spread“ auch kurzweilig vorüberziehen. Nur hängen bleiben tut leider nicht viel, und das ist so gut wie nie ein gutes Zeichen.
2/5