Die Karriere von Will Smith als „steil“ zu bezeichnen wäre eine krasse Untertreibung. Aus dem jungenhaften Star aus dem „Prinz von Bel Air“ wurde langsam aber sicher ein globaler Superstar und eine Ein-Mann-Charme-Offensive, der die ganze Welt erlegen ist. Erste Meilensteine in seiner Karriere als Kinoheld waren „Bad Boys“ und „Independence Day“, seit „Men in Black“ gehört er engültig zur sogenannten ‚A-List‘ der Hollywoodstars. Dass er dort gelandet ist hätte Anfang der Neunziger sicher kaum jemand geglaubt. Noch beeindruckender ist aber eigentlich die Tatsache, dass Smiths Karriere seit bald 15 Jahren stabil und erfolgreich verläuft – man denke etwa an die Herren Cruise und Gibson, denen das nicht so ganz gelungen ist.
Gründe dafür gibt es mehrere. Natürlich gehört Smiths Charme dazu, auch seine Vorzeige-Familie mit hübscher Frau und hübschen Kids, Skandale gibt es auch keine. Seine Karriere als Spaß-Rapper hat er quasi nebenbei beendet, was seinem Ruf als Schauspieler sicher nicht geschadet hat. Seine Rollenauswahl ist eine Klasse für sich, egal ob Smith das seiner Agentur (Creative Artists Agency) verdankt oder selbst richtig liegt. Die meisten seiner Filme sind Hits, und die wenigen kommerziellen Mißerfolge haben ihm Prestige und Sympathien eingebracht.
Ein gewisses Muster ist schon zu erkennen: neben Mainstream-Projekten wie „Staatsfeind Nr. 1“ oder „Hitch“ gibt es Fortsetzungen seiner größten Hits, und hin und wieder anspruchsvolle Rollen, etwa in „Ali“, „The Pursuit of Happiness“ oder zuletzt in „Seven Pounds“. Das Phänomen Will Smith lässt sich vielleicht am besten an „I am Legend“ veranschaulichen: da gibt es über weite Strecken nur ihn, einen Hund und ein menschenleeres New York zu sehen, und statt einer Handlung wird – für einen geplanten Blockbuster ungewöhnlich – mehr auf die passende Stimmung gesetzt. Ergebnis: ein riesiger Erfolg an den Kinokassen und wohlwollende Rezensionen (trotz eines von der Vorlage leider deutlich abweichendes Endes).
Fast jedes Genre hat der Mann schon bedient, eine romantische Komödie mit „Hitch“, Science-Fiction mit „I, Robot“, großes Drama in „Seven Pounds“, leiseres Drama in „Die Legende von Bagger Vance“ (der zu Unrecht oft übersehen wird), Superhelden-Action in „Hancock“ oder auch als Stimme eines animierten Hais in Dreamworks „A Shark Tale“. Ein weiterer Baustein zum Erfolg ist die Ein-Film-pro-Jahr-Formel. Mit wenigen Ausnahmen hat sich Smith daran gehalten und so das Interesse an seiner Person besser steuern können als manch anderer Star (vergleiche etwa Jude Law, der anno 2004 in sechs Filmen dabei war).
Nun hat Smith also alles erreicht – bis auf einen Oscar, da stehen bisher „nur“ zwei Nominierungen zu Buche. Ich könnte wetten, dass Smith schon gern mal eine Dankesrede halten möchte… Seit „Seven Pounds“, der bei uns Anfang des Jahres anlief, ist es ruhig geworden um Will Smith. Bis heute gibt es keine konkreten Projekte, keine bereits abgedrehten Filme, auch keine bereits terminierten. Laut Branchendienst IMDB.com ist er als Produzent und Schauspieler bei vielen Filmen im Gespräch, konkret ist aber nichts.
Unter den konkreteren Projekten ist ein Prequel von „I am Legend“, dass Warner Bros. für 2011 angesetzt hat. Allerdings könnte das auch noch ein Sequel werden, wie Aintitcoolnews.com meldet. Verwirrung komplett, interessant klingt es aber allemal. Bereits für 2010 angedacht (will sagen unkonkret in der Planung) sind einige weitere Filme. „Time Share“ soll eine Komödie werden, in der Smith und Nic Cage sich als Väter im Urlaub gegenüberstehen. Ebenfalls auf dem Zettel steht „Monster Hunter“, eine Horrorkomödie in der Smith angeblich nicht nur als Produzent, sondern auch als Hauptdarsteller eingeplant ist. Noch ist aber auch hier nichts in trockenen Tüchern.
Eine weitere Möglichkeit: ein Kino-Remake der Fernsehserie „It takes a thief“, in Deutschland als „Ihr Auftritt, Al Mundy“ bekannt. Ebenfalls noch mit in der Verlosung: Fortsetzungen von „Hancock“ und „I, Robot“, sowie ein halbes Dutzend weiterer Projekte in verschiedenen Stadien der Vorbereitung. Auf den ersten (und zweiten) Blick sieht es so aus, als konzentrierte sich Smith eher auf neue Blockbuster als auf den nächsten Anlauf zum Oscar für den besten Hauptdarsteller. Vielleicht geht es ihm dabei auch um den persönlichen Wettkampf mit Tom Cruise – die beiden führen nach Smiths Aussagen genau Buch über ihre Gesamt-Einspielergebnisse, und für Smith ist jetzt wohl die beste Zeit ein paar hundert Millionen auf seinen Kollegen gutzumachen…
Hier gibts eine Liste mit den erfolgreichsten Schauspielern, was das all-time Box Office angeht. Ob die Seite seriös ist kann ich NICHT garantieren!
… und dabei bleibt der Kerl immer noch locker: