Mit der Cormac McCarthy-Verfilmung „The Road“ (Trailer hier) und „The Book of Eli“ (Trailer hier) von den Hughes-Brüdern („Menace to Society“, „From Hell“) geben sich im ersten Halbjahr 2010 gleich zwei Filme in den hiesigen Kinos die Ehre, die in post-apokalyptischen Szenarien spielen. Ich bin auf beide sehr gespannt.
Den Anfang macht im Februar „The Book of Eli“ mit Denzel Washington und Gary Oldman. Erste Rezensionen aus den USA – wo der Film dieser Tage bereits anläuft – sind recht positiv. Und wenn man in Zeiten von riesigen LCD-TVs im eigenen Wohnzimmer noch ins Kino stiefelt, dann doch eher für große Visionen als etwa für Hugh Grants neueste Rom-Com – die auch zuhause entweder witzig und unterhaltsam ist, oder eben nicht.
„The Book of Eli“ tritt mit der Tagline „Some will kill to have it. He will kill to protect it.“ an. Eine subtile Charakterstudie würde sicher anders beworben werden. Meine Neugier ist jedenfalls geweckt, auch wenn ich die unzähligen Bibel-Verweise und den selbstlosen Heldentod aus diesen Zeilen schon förmlich herau lesen kann…
Bei „The Road“ liegt der Fall etwas anders. Die Fertigstellung des Films war ursprünglich für Anfang 2009 geplant, daraus wurde aber nichts. Regisseur John Hillcoat hat mit „The Proposition“ bewiesen, dass er düstere Geschichten erzählen kann. Gut zu wissen, denn McCarthys Roman ist mal so richtig düster, außerdem bewegend und fesselnd bis zum (bitteren) Ende.
Der erste Trailer von „The Road“ sah gut aus, ging jedoch deutlich in Richtung Actionfilm – was angesichts der Vorlage wenig stimmig scheint – und, wie Hillcoat gegenüber dem britischen Empire Magazine zu Protokoll gab, auch eher ein Versehen war. Ursprünglich haben die Weinsteins für den Film wohl eine große Oscar-Kampagne angedacht, schon weil die McCarthy-Verfilmung „No Country For Old Men“ unlängst bei der Academy wichtige Preise abgesahnt hat.
Nun fliegt der Film – auch in den USA – eher unter dem Radar und wird in Deutschland erst im Mai rauskommen, wenn die Oscar-Verleihung schon Monate her ist. Gespannt sein darf man ja trotzdem, und in mitten der dann beginnenden Blockbuster-Saison könnte sich „The Road“ als einer der wenigen ernstzunehmenden und ernstgemeinten Filme des Sommer erweisen. Ob das auch Erfolg an den Kinokassen bedeutet wage ich aber mal zu bezweifeln…