Manche Fortsetzungen kommen irgendwie aus dem Nichts. So auch die von „Smokin‘ Aces„, einer wilden und amüsanten Ballerorgie von 2006, die offenbar ordentlich Geld eingespielt hat. Regisseur Joe Carnahan ist nicht mehr dabei, sondern stattdessen mit dem „A-Team“-Film beschäftigt, und auch die Stars von Teil eins (Ben Affleck, Ryan Reynolds, Andy Garcia) sucht man vergeblich. Die bekanntesten Namen in „Assassin’s Ball“ sind wohl Tom Berenger („Platoon“) und Vinnie Jones („Snatch“).
Berenger spielt den altgedienten FBI-Schreibtischhengst Walter Weed, auf den in der Unterwelt ein Kopfgeld ausgesetzt wird. 3 Mio. Dollar soll sein Kopf den Hintermännern wert sein. Einzige Bedingung: er muss punktgenau um 3 Uhr morgens umgebracht werden. Zu Weeds Schutz werden ein knappes Dutzend Beamte abgestellt, die sich mit ihm an einem vermeintlich sicheren Ort verschanzen. Zeitgleich bekommen die schlimmsten Auftragskiller des Planeten die Nachricht von dem lohnenden Geschäft, und sie alle machen sich auf, um sich die Kohle zu verdienen…
Logik oder plausible Charaktere spielen dabei eine untergeordnete Rolle. Die Hauptattraktion des Films sind – wie schon beim Vorgänger – die skurrilen und schrillen Figuren, vor allem natürlich die Horde von Killern. Vinnie Jones gibt sich als „The Surgeon“ die Ehre, dazu kommen ein Verwandlungskünstler, eine charmant-giftige Killer-Nonne und eine White-Trash-Psycho-Family, die direkt aus dem „Texas Chainsaw Massacre“ stammen könnte. Nachdem alle fiesen Gestalten hinreichend vorgestellt wurden kommt es dann nach einer knappen Stunde zum Showdown, und alle dürfen zeigen, was für harte Hunde sie sind.
Als ansehnliche Ballerorgie für Fans von „Crank“ und Konsorten funktioniert „Smokin‘ Aces 2 – Assassin’s Ball“ ganz gut. Die Action ist over-the-top, die Story dünn und die große Überraschung wenig überraschend, für 90 Minuten anspruchslose Unterhaltung der gröberen Art reicht es aber aus. Die Effekte sind zum Teil (immer dann, wenn etwas explodiert) doch sehr preisgünstig produziert, ansonsten ist der Film aber solide produziert und nett anzusehen. Wirklich brauchen tut den Streifen wohl niemand, anders als Teil eins wird er auch gar nicht im Kino gestartet, sondern beehrt sofort die Videotheken – wo er auch genau richtig aufgehoben ist und sicherlich sein Publikum finden wird.
3/5