Der US-Autor Bret Easton Ellis hat einige streitbare Bücher geschrieben. Am bekanntesten ist sicherlich „American Psycho“, seine ätzende Satire der 80er-Jahre Yuppie-Ära. Basierend auf seinen Werken hat es gute Filme gegeben, etwa die die Verfilmung besagter Yuppie-Satire, oder „The Rules of Attraction“. Zuletzt wurde „The Informers“ verfilmt, ein Film der die Tiefe hinter der Ellis-typischen Oberflächlichkeit nicht so richtig verstanden hat – oder sie einfach nicht umsetzen konnte…
Nun ist eine Verfilimung von „Lunar Park“ im Gespräch, dem neusten Roman von Ellis. Das Buch gibt vor, eine Autobiographie zu sein, ist aber „nur“ eine fiktive Variante. In der Mischung von Stephen-King-artigem Horror und Dekonstruktion des gefühlt sinnlosen Lebenstils reicher Vorort-Bewohner sind sicher interessante Filmstoffe zu finden. Und Benicio del Toro als Ellis‘ alter ego ist auch eine spannende Bestzung. Ob aber ein in sich schlüssiger Film dabei rauskommt muss leider bezweifelt werden. Mal sehen, ob die IMDB demnächst mehr vermeldet, als die Intention einer Produktionsfirma, die Story auf die Leinwand zu bringen. „The Informers“ war ein herber Flop, obwohl klasssiches Ellis-Material. Und „Lunar Park“ ist ein wenig komplizierter, und erfordert – eigentlich – Vertrautheit mit den vorigen Werken des Autors. Gesucht sind also eine Drehbuch-Offenbarung UND ein Regisseur mit einer Vision…