Diese Liste ist eine Premiere, denn bisher habe ich lediglich immer die besten Filme eines Jahres zusammengestellt, nicht die schlechtesten. Um wirklich nur den absoluten Bodensatz zu präsentieren sind es auch nur fünf, und zwar für dieses Jahr folgende:
- Die Legende von Aang
Ich habe mehrere Male probiert mir den Streifen anzugucken – und ihn doch jedes Mal wieder ausgemacht. M. Night Shymalans Verfilmung einer Comicserie ist einfach nicht auszuhalten. Die Figuren sind langweilig und erklären ständig jeden ihrer Schritte und Gedanken (weil man sonst nicht verstünde was in dem bekloppten Szenario abgeht). Die Tricks sind okay, was aber nicht hilft, weil sie in keine irgendwie interessante Story eingebaut sind. Fantasy ist ja ohnehin nicht so mein Ding, aber „Die Legende von Aang“ ist selbst aus meiner Sicht eine Schande für das Genre. - Eat Pray Love
Eine wohlhabende New Yorkerin in der Sinnkrise begibt sich auf Weltreise, um „zu sich selbst zu finden“ (oder Abbildung ähnlich). Julia Roberts spielt die Hauptrolle in dieser Roman-Adaption, die sich von den ersten Minuten an als schwülstiges Erweckungsmelodram zu erkennen gibt. Inbrünstig feiert der Film Klischees aus fernöstlichen Weisheiten und westlichen „Nimm-dein-Leben-in-die-Hand“-Ratgebern und vermengt das alles zu einem lahmen, unglaubwürdigen und ärgerlichem Cocktail von einem Film. Immerhin, die zugrunde liegende treudoof-naive Weltsicht sowie einige Dialoge sorgen schon wieder für Unterhaltung durch unfreiwillige Komik. - Gegen Jeden Zweifel
Anders als bei Fantasy-Filmen bin ich bei Thrillern tendenziell eher unkritischer. Doch es gibt auch hier Grenzen, und „Gegen Jeden Zweifel“ überschreitet sie schon nach einer Viertelstunde. Das völlig überkonstruierte Geschehen ist unglaubwürdig, sinnlos und zu keinem Zeitpunkt wirklich spannend. Die Schauspieler erreichen mit Ach und Krach Soap-Opera-Niveau, bis auf Michael Douglas, der komplett auf Autopilot seine eindimensionale Rolle abspult. Jämmerlich und überflüssig. Setzen, sechs. - Hot Tub – Der Whirlpool
Zeitreisen in Filmen sind generell Quatsch, keine Frage. Aber es lassen sich gute Zeitreisen-Stories erzählen, wenn man sich etwas Mühe gibt – es muss ja nicht gleich „Zurück in die Zukunft“ oder „12 Monkeys“ werden. In dieser selbsternannten Komödie weiss man mit dem Phänomen nichts anzufangen und nutzt sie lediglich zur Rechtfertigung dafür, die Handlung in den 80ern spielen zu lassen. Die Witze zünden so gut wie nie, die Figuren sind unglaubwürdig und kaspern ohne erkennbare Motivation durch den lahmen Klamauk, den die „Story“ vorgibt. Ein Tiefpunkt in John Cusacks Karriere. - When in Rome
Dass sich die zwei charmanten Hauptdarsteller am Ende einer romantischen Komödie in die Arme fallen darf man erwarten. Gute Filme dieser Art erfinden daher eine clevere, mitreißende oder komische Geschichte, die dafür sorgt, dass es 90 bis 120 Minuten dauert bevor es soweit ist. „When in Rome“ fällt leider überhaupt nichts ein, und nach dem einsehbaren Beginn fährt er eine schauerliche Story um einen alten Fluch auf, um der niedlichen Hauptdarstellerin fünf völlig unpassende, fürchterlich verliebte Kerle auf den Hals zu hetzen. Bis es irgendwann einfach ZU blöd ist, und dann wird der Fluch eben quasi per Knopfdruck beendet. Meine Ferndiagnose: Arbeitsverweigerung (fast) aller Beteiligten.
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