Aus der Drama-Ecke habe ich folgende Streifen rausgepickt, die einen Gang ins Kino lohnen sollten. Es sieht ein wenig nach Matt-Damon-Festspielen aus, denn der spielt gleich in dreien davon mit.
Den Anfang macht „Black Swan“ am 20.1.. Darren Aronofskys neuester Streich spielt zwar im Ballett-Milieu (nicht so ganz mein Fall), aber Kritik und Publikum in den USA haben einstimmig alle Daumen gehoben. Und es macht ja keinen Spaß, die Oscarverleihung zu gucken, wenn man die nominierten Filme nicht kennt. Wie man hört wird mindestens Natalie Portman für ihre Rolle nominiert werden.
Eine Woche später startet „Hereafter“, der neue Film von Clint Eastwood. In drei Erzählsträngen geht es um Verlust, Tod und Nahtod-Erfahrungen, in Hauptrollen sind Matt Damon und Cecile De France zu sehen. An sich bin ich kein so großer Film von solchem Stoff, aber ich könnte wetten, dass Eastwood der alte Fuchs wie immer eine gute Geschichte zu erzählen hat.
Auch „Slumdog Millionaire“-Regisseur Danny Boyle hat einen neuen Film am Start. „127 Hours“ läuft bei uns am 17.2. an, ähnlich wie „Black Swan“ wurde er in den USA in den höchsten Tönen gelobt und macht sich Oscar-Hoffnungen. Der Film erzählt die auf wahren Ereignissen beruhende Geschichte eines Bergsteigers, der in arge Not gerät. James Franco spielt die Hauptrolle in dem Abenteuer-Drama, der Trailer sieht interessant aus, im positiven Sinn.
Die Coen-Brüder, das dürfte inzwischen den meisten Filmfreunden bekannt sein, drehen ihre Filme im Woody-Allen-Rhythmus – also jedes Jahr einen. Dieses Jahr ist es das Remake des John-Wayne-Western „True Grit“, der am 24.2. bei uns startet. Jeff Bridges, Matt Damon und Josh Brolin spielen die Hauptrollen, und auch ansonsten passt soweit alles. Pflichtprogramm.
Mit den verschachtelt erzählten Dramen „Amores Perros“ und „Babel“ hat sich Regisseur Alejandro González Inárritu als Top-Regisseur etabliert. Sein neuer Film „Biutiful“ (Kinostart 10.3.) spielt in Barcelona und kreist um einen todkranken Mann (Javier Bardem), der sich bemüht, vor seinem Ableben alle irdischen Angelegenheiten für seine Kinder zu regeln. Das ganze scheint dem Trailer nach ein ziemlich wilder Ritt zu werden, ich bin gespannt.
Ein weiteres frühes Highlight ist (hoffentlich) „The Adjustment Bureau“, der am 10.3. startet. In der Verfilmung einer Story von Philip K. Dick spielt Matt Damon einen Politiker, der sich in eine junge Frau verliebt – doch unsichtbare Kräfte sabotieren die Beziehung von Anfang an. Gute Sci-Fi-Filme sind ja leider selten, ich hoffe aber ehrlich und inständig, das „The Adjustment Bureau“ einer ist.
Dieses feine Indie-Drama habe ich bereits als DVD-Import vor der Flinte gehabt, am 31.3. bekommt „Winter’s Bone“ aber tatsächlich noch einen Kinostart. Hier geht es zur ausführlichen Rezension, der Film lohnt sich auf jeden Fall – das Buch, auf dem er basiert sicherlich ebenfalls.
Eine weitere Literaturverfilmung läuft in der selben Woche an. „Alles was wir geben mussten“ erzählt die Geschichte dreier junger Menschen, die in einem englischen Internat aufwachsen. Doch das ist nicht alles, denn hinter der vermeintlich herkömmlichen Coming-of-Age-Geschichte hat die Geschichte noch eine völlig andere Dimension. Mit Keira Knightley, Andrew Garfield und Carey Mulligan spielen drei junge Stars die Hauptrollen, doch mit dem eher besinnlichen Drama dürfte sich der kommerzielle Erfolg wohl in Grenzen halten.
Die Zeit für Action und Spektakel im Kino ist traditionell eher im Frühjahr und Sommer, doch auch im Winter wird es mindestens drei mal ordentlich krachen.
Am 13.1. gibt sich die Comic-Verfilmung “The Green Hornet” die Ehre. Der nicht gerade auf Superhelden abonnierte Seth Rogen spielt die Titelrolle, Regie führt der nicht gerade auf Actionfilme abonnierte Michel Gondry (“The Science of Sleep”) – vielleicht hebt sich der Film also aus der Masse des Genres ab. Sollte insgesamt einen Blick wert sein.
Fans des Originals freuen sich schon lange drauf: mit “Tron – Legacy” läuft die Fortsetzung am 27.1. auch bei uns an. Die Cyberspace-Welten haben ein zeitgemäßes Update bekommen, Jeff Bridges spielt auch wieder mit, die Story habe ich nicht so ganz geschnallt – was wohl auch meiner Unkenntnis des Originals geschuldet ist. Wie man so hört ist der Film rein visuell ein großer Wurf, als Effekt-Spektakel nehme ich ihn sicher auch im Kino mit.
Richtig wild wird es dann bei „Sucker Punch“ ab dem 31.3.. „300“-Regisseur Zack Snyder hat einen extrem effektlastigen Actionstreifen um ein Mädchen in einer psychatrischen Anstalt gedreht. Ob „Sucker Punch“ in ganzer Länge Spaß macht und nicht nur als zweiminütiger Trailer muss allerdings bis auf weiteres zumindest leise angezweifelt werden…