Schon der zweite Teil der „Meet the Parents“-Reihe hat vor ein paar Jahren wenig Spaß gemacht. Mit Dustin Hoffman und Barbra Streisand gab es zwei neue Stars dazu, die konnten aber nicht verhindern, dass das Niveau gegenüber dem Original deutlich gesunken ist. Und so geht es leider auch weiter. Wieder gibt es zwei neue Gesichter, Jessica Alba ist als verführerische Marketing-Lady aus der Pharmaindustrie dabei, Harvey Keitel hat einen völlig sinnfreien Auftritt als Bauleiter.
Greg und Dina Focker (Ben Stiller und Blythe Danner) haben inzwischen Zwillinge bekommen und sich als Familie gut eingelebt. Natürlich brechen mit aller Gewalt bald die Schwiegereltern wieder in den Alltag ein und Ex-CIA-Agent Jack (Robert de Niro) sorgt für einigen Trubel. Dinas Ex-Schwarm und Gregs Dauer-Rivale Kevin (bekannt aus Teil eins, wieder gespielt von Owen Wilson) steht auch plötzlich vor der Tür.
Einziger Lichtblick für Greg ist die hübsche Andi (Alba), mit er beruflich zu tun bekommt – Mißverständnisse mit Jack sind vorprogrammiert. Den Rest der Handlung schenke ich hier mal ab, es geht noch um eine geeignete Schule für die Kids, ein Thanksgiving mit allen bekannten Gesichtern und eine große Party im Garten des neuen Hauses. Letztlich aber geht es eben nicht um diese Dinge, sondern darum recht simple, zuweilen niveaulose und weitestgehend bekannte Lacher anzubieten.
Keine fünf Minuten dauert es, bis der erste Fäkal-Joke dargeboten wird. Jack möchte seinen immer noch ungeliebten Schwiegersohn zum „Godfocker“ machen, zum neuen Chef des Clans (für den Fall seines Ablebens) und testet daher – ganz was neues – seine Führungsstärke und Loyalität. Irgendwie plätschert das Geschehen so vor sich hin, man ahnt schnell was so alles passieren wird und wo das hinführt. Das wäre weniger schlimm wenn die Reise wenigstens Spaß machen würde, aber die meisten Witze sind einfach zu lahm.
An den Figuren hat sich nichts geändert, alle leben mit den gleichen Marotten vor sich hin. Das war in einigen Fällen schon vorher nicht komisch und in anderen ist es in Teil 3 nicht komischer geworden. Es sollte niemanden verwundern, aber „Little Fockers“ (Originaltitel) ist eindeutig nicht entstanden, weil es eine gute Idee gab, wie die Geschichte weitergehen soll, sondern weil sich sehr bequem und ohne Risiko eine Art Weihnachtsfilm aus der Reihe gewinnen ließ. Den haben sich die Produzenten nicht entgehen lassen – das Publikum sollte diese Möglichkeit dringend in Betracht ziehen.
2/5