Sherlock (BBC Serie)

Während Guy Ritchie den britischen Privatdetektiv für das Kino neu aufgelegt hat gibt es nun auch im Fernsehen einen neuen „Sherlock“. Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass der in der Gegenwart ermittelt und nicht um 1900 herum. Zunächst drei Teile von jeweils 90 Minuten sind bisher erschienen, weitere drei sollen im November in England anlaufen. In Deutschland läuft zur Zeit die erste Staffel in der ARD.

Der recht unbekannte britische Schauspieler Benedict Cumberbatch spielt Sherlock Holmes als junges, arrogantes Genie mit deutlichen Defiziten im zwischenmenschlichen Bereich. Dem egomanischen Schnüffler, der sich stolz den einzigen „Consultant Detective“ der Welt nennt, wird in der ersten Folge „A Study in Pink“ sein kongenialer Partner Dr. Watson (Martin Freeman, demnächst als Bolbo Baggins im „Hobbit“ zu sehen) zur Seite gestellt. Der aus dem Krieg in Afghanistan zurückgekehrte Arzt zieht ‚zufällig‘ zu Holmes in die Baker Street und weicht nicht mehr von seiner Seite.

Der BBC ist mit „Sherlock“ eine gelungene Neuauflage gelungen, die es versteht, ihre Hauptfigur überzeugend in der Gegenwart zu verankern. Die Stories sind spannend und gut gemacht, auch wenn sie das Rad des Krimis nicht neu erfinden. Dass Holmes nicht nur im Labor und im Außendienst ermittelt sondern auch häufig sein Smartphone zu Rate zieht passt ins Bild, der wichtigste Baustein zum Erfolg ist aber die starke Besetzung von Holmes und Watson.

Cumberbatch und Freeman verstehen es, sich ihre Charaktere schon in der ersten Folge zu eigen zu machen, ohne dabei den Eindruck zu erwecken irgendwen ’nachzuspielen‘. Die Dialoge der beiden sind bissig und witzig, die Chemie zwischen ihnen entwickelt sich im Laufe der Serie wunderbar weiter. Zum Finale müssen sie es dann mit ihrem Nemesis Dr. Moriarty aufnehmen – zum Glück sind sie da schon ein eingespieltes Team. „Sherlock“ empfiehlt sich für alle, die es gern spannend mögen, aber mit den üblichen deutschen TV-Krimis nichts anfangen können.

4/5

HIER geht es zur Rezension der zweiten Staffel.